Zwangspause wegen Corona: Siba-Produktion ruht über Ostern in Lünen

Wirtschaftsunternehmen

Zwangspause beim Lüner Unternehmen Siba: Der weltweit tätige Produzent von Sicherungen lässt die Produktion am Standort Lünen in der Woche vor und nach den Osterfeiertagen ruhen.

Lünen

06.04.2020, 15:30 Uhr / Lesedauer: 2 min
Das Unternehmen Siba (Archivbild) setzt die Produktion bis nach Ostern aus - weil sich vier Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert haben.

Das Unternehmen Siba (Archivbild) setzt die Produktion bis nach Ostern aus - weil sich vier Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert haben. © Goldstein

Nach positiven Corona-Tests, die Krankgeschriebene der Personalabteilung jüngst gemeldet haben, hat die Geschäftsleitung der Siba GmbH den Beschluss gefasst, die Produktion bis zum 19. April ruhen zu lassen.

Mit der Sofort-Maßnahme zur Prävention möchte die Unterneh­mensführung den Gesundheitsschutz aller Betriebs­angehörigen ge­währleisten, heißt es in einer Pressemitteilung.

„Das Wohl aller Mit­arbeiterinnen und Mitarbei­ter hat absolute Priorität. Wir hoffen mit dieser Produktionspause dazu beizutragen. Dieser radikale Schritt ist auf allen Ebenen im Un­ternehmen positiv aufgenommen worden“, erklärte Geschäftsführer Michael Schröer.

Virus soll sich nicht weiter verbreiten

Mit der Sofort-Maßnahme sollen potenziell Infizierte von Nichtinfi­zierten isoliert werden, damit sich das Virus zumindest nicht innerbetrieblich unter den Menschen ausbreiten kann. Die Geschäfts­leitung will mit dem ruhenden Produktionsbetrieb zudem dafür Sorge tragen, dass Mitarbeiter nicht trotz Symptomen doch noch in den Betrieb kommen. Den Erkrankten wünscht die Geschäftsführung eine rasche, gute Genesung.

Arbeit weiter umorganisieren

Die Siba GmbH gewinnt mit den zwei Wochen auch Zeit, so dass die Un­ternehmensleitung jetzt verschiedene Herausforderungen angehen kann. Dazu zählt, für die Zeit danach wo möglich Arbeit wei­ter umzuorganisieren. Der bereits bestehende Notfallplan kann mit Blick auf künftige Fälle noch verfeinert, die schon ange­schaffte Ausstattung wie Desinfektionsstoffe, Handschuhe und Masken aufgerüstet werden.

Nach zuverlässiger Ent­warnung wird dann die Produktion ab Montag, 20. April, wieder in Gang gesetzt werden, um die weltweit auf die Sicherungen aus Lünen setzenden Kunden wieder flexibel zu beliefern. Engpässe müssen Auftraggeber bei Siba nicht befürchten angesichts der Lagerkapazitäten, die das Unternehmen vorhält, um aus einem Fundus von Zehntausenden von Sicherungen stets reagieren zu können.

Die Entscheidung, jetzt die Produktion vorübergehend ruhen zu lassen, hatte die Geschäftsführung in der Geschäftsleitungsrunde getroffen, sofort nachdem die Meldungen von positiven Corona-Tests in der Personalabteilung eingegangen waren.

Firmeninterne „Corona-Hotline“ geschaltet

Es handelt sich um vier Betroffene. Siba selbst hatte schon im Frühstadium der ausgebrochenen Pandemie vorsorglich Präventiv-Maßnahmen eingeleitet. Insbesondere Informationen für Vorgesetzte und Mitarbeiter zu richtigem Verhalten und zur Hygiene nach fundierter Anleitung gehörten dazu.

In Schulungen des Personals und an der zusätzlich eingerichteten „Corona-Hotline“ der Personalabteilung sollten alle offenen Fragen geklärt werden.

Parallel wies die Unternehmensleitung an, dass täglich drei Mal alle Türgriffe, Handläufe, Lichtschalter und weitere Einrichtung gereinigt und desinfiziert werden.

Sicherheitsabstand in der Produktion

Im Schichtbetrieb wurden Teams durch Trennung stark entzerrt, Arbeitsplätze in der Produktion wurden mit Sicherheitsabstand neu eingerichtet, jede mögliche Verwaltungsaufgabe ins Homeoffice verlagert. Dienstreisen wurden schon vor geraumer Zeit bei Siba gestoppt, externe Besucher nur noch in Ausnahmefällen und nach vorheriger Checklisten-Aufnahme empfangen.

Kon­takte, dies war verkürzt formuliert die konkrete Botschaft al­ler Dienstanweisungen, sollten soweit wie möglich vermieden wer­den.

Dass trotz aller Maßnahmen nun doch Betroffene – wenn auch womöglich an anderer Stelle – infiziert wurden, bedeu­tet für den Betrieb: Es ist auch bei größten Vorsichts­maßnahmen nicht auszuschließen, dass von ihnen eine Gefahr für die Siba-Belegschaft ausgehen könnte. Die zeitlich befristete Ausset­zung der Produktion sei also folgerichtig, denn die Gesundheit gehe vor. ­­­­