Zum Tag gegen Gewalt an Frauen: Lüner Gebäude leuchten abends orange

Aktionen am 25. November

Alle fünf Minuten wird in Deutschland eine Frau bedroht, gestalked oder misshandelt. Zum Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November sollen auch in Lünen Gebäude orange erstrahlen.

Lünen

23.11.2020, 10:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Auch das Heinz Hilpert Theater wird am 25. November orange erstrahlen.

Auch das Heinz Hilpert Theater wird am 25. November orange erstrahlen. © Günter Blaszczyk

Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am Mittwoch, 25. November, wird es auch in Lünen Aktionen geben. Sie sollen auf diesen Tag aufmerksam machen. Lünens Gleichstellungsbeauftragte Heike Tatsch sagt: „Die Wichtigkeit und Notwendigkeit dieses Tages zeigt sich unter anderem in der Statistik: In Deutschland wird im Durchschnitt alle fünf Minuten eine Frau bedroht, gestalked oder misshandelt. Jede dritte Frau in Deutschland war oder ist von sexueller oder körperlicher Gewalt betroffen.“

Rathaus, Colani-Ufo und Theater leuchten

Die Herausforderung sei es, trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie auf dieses Thema aufmerksam zu machen, erklärt Tatsch. Weithin sichtbar werden beispielsweise am 25. November auf dem Rathausdach Flaggen der Menschenrechtsorganisation „Terre des femmes“ gehisst. Abends sollen außerdem das Rathaus, das Colani-Ufo sowie das Heinz-Hilpert-Theater orangefarben leuchten. Die Farbe Orange und das Motto „Orange the world“ stehen für Aktionen rund um den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen. Die Beleuchtung wird finanziell von der Sparkasse an der Lippe unterstützt.

Infostand auf dem Marktplatz

Am Aktionstag werden die Gleichstellungsbeauftragte, die Mädchen- und Frauenberatungsstelle des Frauenforums Unna sowie das Kommissariat Opferschutz der Polizei mit einem Infostand auf dem Marktplatz präsent sein. Von 10 bis 15 Uhr können Interessierte Infomaterial erhalten oder sich beraten lassen.

Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ hat außerdem die Aktion „Wir brechen das Schweigen“ initiiert. Hieran beteiligt sich die Stadt Lünen, indem sie an einer Fotoaktion teilnimmt und die Rufnummer des Hilfetelefons (08000 116 016) verbreitet.

Problem vielen nicht bewusst

Heike Tatsch hofft, dass der Tag dazu beiträgt, dass vielen Lünerinnen und Lünern bewusst wird, wie weit Gewalt gegen Frauen noch immer verbreitet ist. „Vielen Menschen ist das nicht klar“, sagt sie und zitiert den französischen Philosophen Jean-Paul Sartre: „Gewalt lebt davon, dass sie von den Anständigen nicht für möglich gehalten wird.“

Die Geschichte dieses Internationalen Tages geht auf den Tod der drei Schwestern Mirabal zurück, die 1960 in der Dominikanischen Republik vom militärischen Geheimdienst gefoltert, vergewaltigt und schließlich ermordet wurden. Seit 1999 ist dieser Tag offiziell von den Vereinten Nationen als Gedenktag anerkannt. „Obwohl die Istanbul-Konvention - also das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt - bereits im Oktober 2017 von der Bundesrepublik Deutschland ratifiziert wurde, also geltendes Recht ist, besteht hier noch viel Handlungsbedarf“, so Tatsch.