Die Schule ist zu klein, das Gebäude in die Jahre gekommen und das Lehrschwimmbecken lange schon marode und nicht mehr nutzbar. Es ist unstrittig, dass an der Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule in Bergkamen-Heil dringend etwas getan werden muss.
Was, wann und wie, diese Entscheidung fällt jedoch der Kreis Unna, denn die Förderschule für die geistige Entwicklung befindet sich in Trägerschaft des Kreises. Die Schülerschaft kommt aus dem gesamten Nordkreis, genauer gesagt aus Bergkamen, Kamen, Bönen, Lünen, Werne und Selm. Im Kreisausschuss für Schule und Bildung werden daher an diesem Montag ab 16 Uhr die Ergebnisse des Prüfauftrages zur Standortperspektive der Schule in Bergkamen besprochen.

Der Beschlussvorschlag der Kreisverwaltung lässt da schon eine deutliche Tendenz erkennen: Darin heißt es, dass der Landrat beauftragt werden solle, das Vorhaben zur Errichtung einer dritten Förderschule im Kreis mit Neubau eines Schulgebäudes, einer Sporthalle und einem Schwimmbad in Lünen zügig weiterzuverfolgen, und: die Sanierung der Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule am Standort Heil weiterzuentwickeln.
Damit dürften sämtliche Überlegungen, die Bodelschwingh-Schule von Heil nach Weddinghofen umziehen zu lassen und den Fakt-Campus als neuen, größeren und nach wie vor gemeinsamen Schulkomplex zu nutzen, vom Tisch sein.
Zu groß und zu risikoreich
Im Sachbericht der Kreisverwaltung, der den Verwaltungsvorschlag begründet, heißt es: „Das Gebäude des ehemaligen RAG-Berufskollegs ist nach Einschätzung der Schulleitung und anderen auch aufgrund der angrenzenden Infrastruktur für den Betrieb einer Förderschule mit dem Förderschwerpunkt
‚Geistige Entwicklung‘ bestens geeignet, gebäudebezogen aber für den Betrieb nur einer Förderschule mit ca. 165 Schüler*innen zu groß.“ Da aufgrund der Schülerklientel eine Untermietung von freien Räumlichkeiten an externe Dritte ausscheide, war ein weiteres Szenario denkbar geworden: Statt in Lünen neu zu bauen, hätte der Fakt-Campus für zwei Förderschulen gleichen Förderschwerpunkts nutzbar sein können, zumal das Gelände zum Verkauf stehe. Allerdings steht diesbezüglich in der Vorlage: Vom Erwerb des gesamten Gebäudekomplexes sei aufgrund diverser Umstände und Risiken abzuraten.
Dazu zählen neben not- und aufwändiger Sanierungsmaßnahmen auch hohe Betriebs- und Instandhaltungskosten, und die „vermutete, nicht einschätzbare Schadstoffbelastung des Geländes und des Gebäudes“.
Ob die Politik den Empfehlungen folgen wird, wird die Sitzung des Kreis-Schulausschusses am Montag, 16 Uhr, im Kreishaus in Unna zeigen.
Bodelschwinghschule in Bergkamen: Die Schule ist zu klein und sanierungsbedürftig
Möglicher Umzug der Bodelschwinghschule: Stadt hat noch keine Pläne für die Nachfolgenutzung
Noch keine Empfehlung: Schicksal der Bodelschwinghschule noch nicht klar