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Zu viel Geld vom Job-Center: 32-jähriger Lüner sah sich nicht im Unrecht
Amtsgericht
Zu viel Geld hat ein 32-jähriger Lüner vom Job-Center bezogen. Denn er hatte wohl nicht angegeben, dass er auch Bafög bekam. Jetzt stand er vor Gericht. Und gab sich unwissend.
Bei seinem Antrag auf Unterstützung vom Jobcenter versäumte es ein Lüner in Unna, auf seine Bafög-Bezüge hinzuweisen. Das bescherte dem 32-Jährigen nun ein Verfahren wegen Betrugs.
Ab Herbst 2016, so zumindest der Vorwurf gegen den Mann aus Lünen, verschwieg er dem Jobcenter in Unna, dass er auch Bafög erhielt. Fakt ist, dass der Lüner über 3500 Euro bezog, die ihm nicht zustanden.
Eine Mischung aus Scham und Empörung stand dem 32-Jährigen nun ins Gesicht geschrieben, als er zu seinem Prozess vor dem Amtsgericht Unna erschien. „Ich habe nicht zu Unrecht etwas genommen“, beteuerte er und fügte hinzu, überall seine Unterlagen eingereicht zu haben. Und von 600 Euro Bafög hätten er und seine Familie doch gar nicht leben können. Deshalb habe er gedacht, dass ihm das Geld zustehe. Der Richter wies ihn darauf hin, dass er das Bafög bei seinem Antrag für das Jobcenter hätte eintragen müssen. „Trotzdem haben Sie zu viel Geld gekriegt.“
Ein Einsehen hatten er und die Vertreterin der Anklage dennoch mit dem Lüner. Da das Ganze länger zurücklag, er den angerichteten Schaden bereits in Raten zurückzahlt und er überdies in der Vergangenheit nie mit dem Gesetz in Konflikt geriet, wurde sein Verfahren ohne Auflagen eingestellt. Weiter zurückzahlen muss er das Geld aber dennoch.
Lebt im Sauerland und fühlt sich dort überaus wohl. Saß vor über 20 Jahren zum ersten Mal in einem Gerichtssaal, um über einen Prozess zu berichten und hat dabei ihren Traumjob gefunden.
