Filmdreh in Lünen

Zeitreise mit Vater-Paradoxon: Lüner Student verfilmt Buch als Masterarbeit

Eine verpasste Bahn, eine komplizierte Vater-Tochter-Beziehung und eine Zeitreise - die Zutaten für Markus Veiths Buch „Die erste Bahn“, das verfilmt wird. Noch läuft die Finanzierung.

Lünen

, 15.08.2022 / Lesedauer: 3 min

Kai Trollmann hat großes Pech: Er verpasst die letzte U-Bahn, die ihn nach Hause bringen könnte. Da es in Strömen regnet, richtet er sich frustriert mit einer Flasche Hochprozentigem darauf ein, bis zur ersten Bahn am nächsten Morgen zu warten. Da betritt eine Frau, einige Jahre älter als Kai, die U-Bahn-Station. Nach einem missglücktem Flirtversuch und anschließendem Streitgespräch zieht sie plötzlich eine Waffe: „Mein Name ist Helen Trollmann. Ich bin deine Tochter. Ich komme aus der Zukunft. Und ich werde dich erschießen...“

Buch wird zu Masterarbeit

Diese Geschichte des Dortmunder Autors und Schauspielers Markus Veith, im vergangenen Jahr als Buch „Die erste Bahn“ im OCM-Verlag erschienen, hat Gero Brötz, einem der Testleser und Masterstudent Film an der FH Dortmund, so gut gefallen, dass er gleich Bilder im Kopf hatte und sagte: „Das verfilme ich als meine Masterarbeit!“ Jetzt ist der 30-Jährige Co-Regisseur und Director of Photography. Besonders begeistert haben ihn die verschiedenen Zeitebenen. „Es reizt mich, die entsprechenden Flashbacks zu realisieren.“ Im gefällt aber auch, dass die Geschichte zwar am Ende viele Fragen beantwortet, manches aber auch bewusst unklar bleibt.

Auch Markus Veith findet es gut, wenn Geschichten nicht alles erklären. „Nach dem Anschauen des Films ‚Twelve Monkeys‘ beispielsweise haben Freunde und ich 1995 noch drei Stunden diskutiert“, erinnert er sich. „Das wird den Zuschauern bei unserem Film im günstigsten Fall auch passieren“, sagt er mit einem Augenzwinkern.

Gero Brötz ist regelmäßig als Filmschaffender unterwegs. © Gero Brötz

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Filmcrew Lünen: Dreharbeiten mit Maske, Abstand und Desinfektion

Die Geschichte ist ursprünglich ein Theaterstück und Kammerspiel (und wurde auch schon als Zwei-Personen-Stück aufgeführt), spielt aber auf verschiedenen Zeitebenen. „Wir wollen das Medium Film nutzen“, erklärt Geros Partnerin Nicole Ellrichmann, die die Produktionsleitung übernimmt. Aufgrund der Flashbacks mache das auch mehr Sinn, ergänzt Markus Veith. Daher war schnell klar, dass nicht nur zwei Schauspieler benötigt werden. „Unsere Kontakte haben uns dabei sehr geholfen“, erklärt Gero Brötz. Er ist technischer Leiter bei NRWision, dem TV-Lernsender der Technischen Universität Dortmund, sowie freiberuflicher Filmemacher (läuft! Medienproduktion) und Medientrainer.

Geschichte ist wie ein Puzzle

Das circa 90-minütige Science-Fiction-Drama wird durch eine Crowdfunding-Aktion finanziert (siehe unten). Mit dem Geld sollen Drehorte, Setbau, Kostüme, Requisiten, Maske, Catering und Fahrtkosten realisiert werden. Jeder weitere Cent kommt dem Cast zugute. „Die Geschichte setzt sich wie ein Puzzle zusammen“, findet Nicole Ellrichmann. „Erst am Ende versteht man alles“, so die 31-Jährige. Und auf der Homepage heißt es: „Hintergründig werden die Fragen aufgeworfen, ob das Leben vorbestimmt ist, das Schicksal durch Andershandeln verändert werden kann und ob man überhaupt in der Lage wäre, den Verlauf des Zeitgeschehens zu ändern, wenn man es könnte.“

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Der Film ist in der Vorproduktion mit einer fertigen Drehbuchfassung. „Ich hatte viel Spaß bei der Skriptfassung“, sagt Markus Veith. „Man muss bei den Flashbacks umdenken.“ Szenen treten an eine andere Stelle und der Satz „Halt die Klappe, Papa!“ wird von drei verschiedenen Darstellerinnen gesagt. Film und Theaterstück sollen nicht in Konkurrenz treten.

Finanzierung läuft

Bis 20. August läuft eine Crowdfunding-Kampagne, die den Film finanzieren soll. Für eine finanzielle Unterstützung kann man verschiedene Gegenleistungen bekommen wie etwa ein Drehbuch oder auch ein Setbesuch. Weitere Informationen gibt es unter www.startnext.com/masterfilm-die-erste-bahn

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