Mit einem Zaun hat die Bädergesellschaft das Lippe Bad abgeriegelt. Er soll Müll und Vandalismus verhindern.

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Zaun riegelt Lüner Hallenbad ab: Drastisch mehr Partymüll an der Lippe

rnMüll und Vandalismus

Der Zaun ums Lippe Bad bietet Gesprächsstoff. Er soll vor Vandalismus und Müll schützen. Partymüll und Scherben von Alkoholflaschen haben im Bereich der Lippe drastisch zugenommen.

Lünen

, 09.07.2021, 16:35 Uhr / Lesedauer: 2 min

Partys mit hochprozentigem Alkohol sind im Flusspark an der Tagesordnung. Bis zu 80 Kilogramm Scherben, Flaschen und Müll müssen die Mitarbeiter der Stadtreinigung der Wirtschaftsbetriebe Lünen (WBL) pro Reinigung aus der Grünanlage holen. „Eine grobe Schätzung“, sagt Frank Artmeier, Leiter der Stadtbildpflege bei WBL. In den vergangenen zwei Jahren habe das Müllproblem drastisch zugenommen. Obwohl dort zehn Papierkörbe stehen, seien sie nur zu Dreiviertel gefüllt. Dafür liege der Müll im Umfeld verteilt herum.

WBL hat dort einen so genannten Funktionsauftrag. Die Mitarbeiter reinigen montags und freitags und zwischendurch nach Bedarf. Das sei immer häufiger der Fall. „Oft melden das unsere Mitarbeiter der Innenstadtreinigung oder wir werden beauftragt“, sagt Artmeier. Dann rücken die Kolonnen auch an anderen Tagen aus.

Die Komfortwohnungen des Lippewohnparks stehen in unmittelbarer Nachbarschaft zum Lippe Bad.

Die Komfortwohnungen des Lippewohnparks stehen in unmittelbarer Nachbarschaft zum Lippe Bad. © Quiring-Lategahn

Lippewohnpark in direkter Nähe

Der Flusspark sei ein schönes Projekt, er ziehe viele Besucher an. „Wir wollen ihn deshalb auch sauber halten“, so Artmeier. Doch das wird immer aufwendiger.

Mit Blick auf den Fluss sind Komfortwohnungen entstanden, der Lippewohnpark. Gebaut hat hier der Bauverein zu Lünen und die Wohnungsbaugenossenschaft Lünen (WBG). Die Häuser liegen in unmittelbarer Nähe zum Lippe Bad, das jetzt mit einem zwei Meter hohen Zaun abgeriegelt wird. Die Doppelstabmatten sollen unliebsame Zeitgenossen fernhalten, die durch Vandalismus und Verunreinigungen in diesem Jahr für die Bädergesellschaft Schäden von weit über 10.000 Euro verursacht haben.

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Trinkgelage und Ruhestörung

Der offene Grünbereich zur Lippe dort sei das Schöne, sagt WBG-Geschäftsführer Rainer Heubrock. Die drei Häuser mit 50 Mietern der WBG stehen in unmittelbarer Nachbarschaft zum Lippe Bad. Einen Zaun wolle man nicht. Die Probleme hier seien nicht so groß wie am Lippe Bad. Heubrock führt das auf die soziale Kontrolle der Mieter zurück. „Das ist ja immer Bewegung auf den Balkonen und zwischen den Garagen.“

Idyllisch ist der Flusspark zur Lippe hin. Doch der Müll von Partyresten hat drastisch zugenommen.

Idyllisch ist der Flusspark zur Lippe hin. Doch der Müll von Partyresten hat drastisch zugenommen. © Quiring-Lategahn

Polizei und Ordnungsamt waren dennoch im vergangenen Jahr vor Ort. Mit Trinkgelagen und lauter Musik hatte eine Gruppe für Ruhestörung gesorgt. Auch Müll habe die WBG von einer Firma beseitigen lassen müssen. Rainer Heubrock hält einen Zaun am Lippewohnpark aber nicht für die Lösung. „Da kann man auch Müll drüberwerfen oder drübersteigen.“

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Klinker besprüht und Eier geworfen

Einen Zaun möchte auch Andreas Zaremba, Geschäftsführers des Bauvereins zu Lünen, nur ungern. Die drei Gebäude des Bauvereins, von denen das Wohnungsunternehmen in einem Haus Eigentumswohnungen verwaltet, grenzen unmittelbar an die Häuser der WBG. Auch hier hat es Vandalismus gegeben. Ein Teil der Klinkerfassade einer Garage sei besprüht worden, berichtet Andreas Zaremba. Es gab eine Meldung über einen Eierwurf auf einen Balkon. Müll sei an den Häusern weniger das Problem.

Vandalismus trotz Videokamera

Den findet man allerdings auf den Wegen rund um die parkähnliche Anlage an der Lippe. „Das ist schon erschreckend, was da so achtlos weggeworfen wird“, so Zaremba. Beim Thema Vandalismus scheuten Täter auch vor Gefahren nicht zurück: Am Lippesteg in der Unterführung der Kurt-Schumacher-Straße hätten Unbekannte versucht, die Holzbohlen abzufackeln. „Da geht es tief nach unten. Ich kann das nicht nachvollziehen“, sagt Zaremba. Obwohl dort eine Kamera installiert ist, könnten im Dunklen solche Taten nicht verhindert werden. Auch Graffiti-Sprayer seien am Lippesteg aktiv gewesen.