Ordnungspartnerschaft beginnt im Mai
Doppelstreife geht an den Start
Die Botschaft ist bekannt: Lünen ist eine „sehr sichere Stadt“. Da sind sich Bürgermeister und Polizeipräsident einig. Nur: Das Gefühl der Lüner entspricht dieser Sicherheit offenbar nicht. Stadt und Polizei schaffen Abhilfe.

Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns (l.) und Polizeipräsident Gregor Lange (r.) freuten sich über den Start der Ordnungspartnerschaften. © Foto: Fröhling
Zur Untermauerung der These, wie sicher Lünen sei, hatte Polizeipräsident Gregor Lange Zahlen dabei: 2013 seien in der Lippestadt noch fast 8000 Straftaten begangen worden, 2017 waren es noch knapp 6000. Ein deutlicher Rückgang, der auch auf besseren Zahlen im Bereich von Gewalt- und Straßenkriminalität fußt. Dazu ist auch noch die Aufklärungsquote von 47 auf 54 Prozent gestiegen. Alles gut also? Nicht wirklich.
Drei neue Mitarbeiter in der Verwaltung
Denn das Sicherheitsgefühl, das habe sich auch in den Sicherheitsdialogen gezeigt, entspreche nicht den objektiven Zahlen, sagt Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns: „Das Thema Sicherheit beschäftigt die Leute dennoch.“ Helfen sollen jetzt die sogenannten Ordnungspartnerschaften, für die Lange und Kleine-Frauns am Mittwoch den Kooperationsvertrag unterschrieben haben. Inhalt dieser Vereinbarung sind unter anderem gemeinsame Streifen von städtischen und Polizeibeamten, die im Mai starten sollen. „Wichtig für das Sicherheitsgefühl ist, dass wir Präsenz in der Öffentlichkeit zeigen.“ Drei neue Mitarbeiter arbeiten dafür in der Verwaltung.
Das kostet die Stadt 2018 140.000 Euro, 2019 rechnet die Verwaltung mit Kosten in Höhe von 200.000 Euro. Die Polizei hat drei Beamte aus dem bestehenden Personaletat für die Ordnungspartnerschaft abgezwackt. Ursprünglich sollten die gemeinsamen Streifen schon auf dem Weihnachtsmarkt 2017 patrouillieren. Das Projekt verzögerte sich aber aufgrund von Raumnot und Schwierigkeiten bei der Personalsuche – sehr zum Unmut einiger Lokalpolitiker. Die Doppel-Streifen sollen laut Lange an „neuralgischen Punkten“ im Stadtgebiet unterwegs sein. Welche genau das sein werden, werde sich erst in den ersten Monaten der Zusammenarbeit herausstellen. Ein Schwerpunkt sei aber sicherlich der Bereich Münsterstraße.
Von der Feuerwehr zum Ordnungspartner
Für die Sicherheit der Lüner auf die Straße geht ab Mai unter anderem Michael Reddig. Der 53-Jährige war auch zuvor für die Sicherheit der Lüner im Einsatz – allerdings bei der Feuerwehr. Das Aufgabenprofil der Ordnungspartnerschaften gefalle ihm – genau so wie die Tatsache, dass er dort etwas Neues mitaufbauen könne. Ein möglicher Streifenpartner ist Michael Wiesjahn. Der 50-jährige Polizist ist in Lünen geboren, hat aber lange Jahre in Scharnhorst gearbeitet: „Ich bin froh, jetzt wieder hier zu sein“, sagt er. Vom Wachleiter sei er angesprochen worden, ob er sich den Dienst in der Ordnungspartnerschaft in Lünen vorstellen könne – „da habe ich ohne zu zögern ,ja‘ gesagt.“
Für die Büroarbeit stehen den Kräften der Ordnungspartnerschaft jetzt Räumlichkeiten im Technischen Rathaus zur Verfügung.
Man habe, sagte Polizeipräsident Gregor Lange abschließend, mit Ordnungspartnerschaften schon in Dortmund „gute Erfahrungen“ gemacht und „viele Erfolge“ zu verzeichnen.