Mit der Anlage ihres ersten Urnengartens auf dem katholischen Friedhof an der Alstedder Straße reagiert die katholische St.-Marien-Kirchengemeinde Lünen auf sich verändernde Gewohnheiten. Feuerbestattungen werden immer mehr nachgefragt.
Lünen verfügt über je fünf städtische und konfessionelle Friedhöfe. Für eine Bestattung ist die Konfession unwichtig, Protestanten dürfen auch auf den katholischen Friedhöfen bestattet werden. Einzig die Riten bei muslimischen Beerdigungen können auf den konfessionellen Friedhöfen nicht angeboten werden.
Friedhof St. Marien
Ein Grab im St.-Marien-Urnengarten kostet 5250 Euro für die Dauer von 25 Jahren. Die Grabpflege und Bepflanzung sind im Preis inbegriffen.
Wer eine klassische Erdbestattung in einem Rasengrab wünscht, zahlt für die Grabstätte 2750 Euro. Das deckt die Grabnutzungsgebühr inklusive Pflege ab. Für die Beisetzung kommen 910 Euro hinzu.
Urnengräber sind ein wenig günstiger. Die Rasengrabstätte kostet 1530 Euro, der Friedhof erhebt 410 Euro für die Bestattung. 150 Euro werden für die Nutzung des „Platz der Begegnung“ fällig. Die Friedhofskapelle ist aber derzeit nicht nutzbar.
Für Wahlgrabstätten mit eigener Gestaltung, individuellem Grabstein und die Arbeiten der Friedhofsgärtnerei fallen weitere Kosten an. Diese Beträge müssen Hinterbliebene erfragen.

Kommunale Friedhöfe
Die Gebührensatzung für die fünf kommunalen Friedhöfe ist einheitlich. Die Friedhöfe befinden sich in Niederaden, Niederadener Straße, Lünen-Süd, Sedanstraße, Brambauer (alter Friedhof, Friedhofstraße und neuer Friedhof, Zum Gottesacker) und Altlünen, Cappenberger Straße. Letzterer ist als der jüngste kommunale Friedhof 1960 als Waldfriedhof angelegt worden.
Grundsätzlich beträgt die Ruhezeit 25 Jahre. Die Friedhöfe Niederaden und Brambauer verfügen über muslimische Teile, hier werden die Grabstätten für 50 Jahre überlassen.
Bürger können zwischen Rasen-, Erd-, Urnen- und Baumgräbern sowie Urnengärten und Kolumbarien wählen. Urnenbestattungen sind derzeit am begehrtesten. Wer eine Urnennische im Kolumbarium passend für zwei Urnen erwerben möchte, zahlt inklusive Abdeckplatte und Bestattungskosten 3550 Euro. Eine Doppelgrabstelle im Urnengarten kostet 2990 Euro. Hier fallen dann allerdings auch noch Bestattungskosten von 525 Euro an. Das klassische Erdgrab mit Sarg kostet auf städtischen Friedhöfen 1300 plus 1050 Euro für die Bestattung. Hinzu kommen weitere Gebühren für Leistungen auf Wunsch.

Evangelische Friedhöfe
Wer auf dem evangelischen Friedhof an der Münsterstraße seine letzte Ruhestätte finden möchte, kann zwischen einer Reihengrabstätte mit Nutzungsrecht, einer Reihengemeinschaftsgrabstätte einschließlich Grabplatte und Unterhaltung durch die Trägerin (also Grabpflege durch den Friedhofsgärtner), einer Wahlgrabstätte mit Nutzungsrecht und einer Wahlgemeinschaftsgrabstätte mit Nutzungsrecht, Grabmal und Pflege wählen. Eine Reihengemeinschaftsgrabstätte für eine Urnenbeisetzung kostet mit einer Ruhezeit von 20 Jahren 1180 Euro, zuzüglich 535 Euro für die Bestattung.
Die Wahlgrabstätten auf dem evangelischen Friedhof haben eine Ruhezeit von 30 Jahren. Für ein Erdgrab fallen 1275 Euro für die Grabstätte und 740 Euro für die Beisetzung an. Urnengräber werden laut Friedhofssatzung hier nur als Doppelgräber vergeben und kosten 1120 Euro.
Die evangelischen Kirchengemeinde Horstmar-Preußen bietet auf dem Friedhof an der Jägerstraße Reihengemeinschaftsgrabstätten einschließlich Unterhaltung durch die Trägerin an. Die Erdbestattungen mit einer Ruhezeit von 30 Jahren, einschließlich einheitlicher Namensplatte, kostet 2370 Euro. Die Urnenbeisetzung
(Ruhezeit 20 Jahre plus einheitliche Namensplatte) liegt bei 1125 Euro. Wer eine Urnenbeisetzung an einem Bestattungsbaum mit einem Namensschild wünscht, zahlt 1660 Euro. Hier beträgt die Nutzungszeit 40 Jahre. Für Erdbestattungen erhebt die Trägerin eine Grundgebühr von 540 Euro, für Urnen 190 Euro. Die Gemeinde bietet auch noch Wahlgrabstätten und Wahlgemeinschaftsgrabstätten mit zusätzlichen Gestaltungsvorschriften einschließlich Unterhaltung durch die Friedhofsträgerin an.
Herz-Jesu-Gemeinde
Auf den katholischen Friedhöfen Herz Jesu, Lünen-Mitte und Lünen-Beckinghausen kann eine Reihen- oder eine Wahlgrabstätte erworben werden. Die Reihengrabstätte ohne Gestaltungsmöglichkeit beinhaltet eine Erdbestattung im Rasengrab mit einheitlicher Grabplatte und kostet 2550 Euro. Für ein Urnenbeisetzung im Rasengrab werden 1070 Euro fällig.
Eine Wahl-Doppelgrabstätte für zwei Särge kostet 3400, eine einzelne entsprechend 1700 Euro. Eine Urnenwahlgrabstätte zulässig für zwei Urnen liegt bei 970 Euro. Wahlgrabstätten müssen von den Hinterbliebenen selbstständig gepflegt werden. Auch für den Grabstein muss selbst gesorgt werden. Grabsteine sind auf kirchlichen Friedhöfen Pflicht. Weitere Kosten für Arbeiten vom Friedhofsgärtner kommen hinzu. Aktuell ist die Übersicht auf der Website des Pastoralen Raums Lünen nicht zu finden. Die Friedhofsverwaltung erteilt Auskunft unter 02306 12134.
Kindergräber
Für Kindergräber werden auf allen Friedhöfen geringere Gebühren erhoben. Die ausführlichen Satzungen mit Kostenübersicht haben die Gemeinden und die Stadt jeweils ins Internet gestellt: St. Marien, unter www.st-marien-luenen.de, die evangelische Kirchengemeinde unter www.kirchengemeinde-luenen.de/willkommen/orte/friedhof und https://horstmar-preussen.ekvw.de/ev-friedhof/satzung und die Stadt unter www.luenen.de/rathaus/was-finde-ich-wo/dienstleistungen/bestattungenfriedhoefe.
Die Vielfalt der Angebote und die Unterschiede in den Kosten, in die die Mehrwertsteuer und das Geld für einen Bestatter noch gar nicht eingerechnet sind, laden dazu ein, sich vor dem eigenen Ableben rechtzeitig mit dem Tod auseinanderzusetzen.
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