Warnstreiks legen am Mittwoch die Stadt lahm

Verdi ruft zum Ausstand in Lünen auf

Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst erreichen Lünen. Die Gewerkschaft Verdi ruft für Mittwoch, 21. März, zum Ausstand in der Lippestadt auf. Betroffen sind städtische Betriebe wie die Müllabfuhr und Kitas. Die Stadt teilte am Dienstag mit, dass sie einen Notdienst eingerichtet hat.

Lünen

, 20.03.2018, 16:45 Uhr / Lesedauer: 2 min
Die Gewerkschaft Verdi hat zum Streik aufgerufen: Wie schon 2014 (Foto) bleibt auch am Mittwoch (21.3.) der Wertstoffhof geschlossen.

Die Gewerkschaft Verdi hat zum Streik aufgerufen: Wie schon 2014 (Foto) bleibt auch am Mittwoch (21.3.) der Wertstoffhof geschlossen. © Michael Schnitzler

Wie Bürgermeister-Referent Frank Knoll Dienstagnachmittag im Gespräch mit dieser Redaktion sagte, seien das Bürgerbüro und das Standesamt im Rathaus am Mittwoch zu den gewohnten Zeiten geöffnet. Ebenfalls besetzt sei die zentrale Anlaufstelle, der Servicepoint, im Erdgeschoss des Rathauses, sagte Knoll weiter. Gleiches gelte für die Telefonzentrale. „Die telefonische Erreichbarkeit ist in allen Fachabteilungen geregelt, kein Telefonanruf läuft ins Leere“, so der Bürgermeister-Referent.

Indes bekommen die Lüner Haushalte die bundesweiten Warnstreiks im öffentlichen Dienst am Mittwoch (21.März) hautnah zu spüren – das öffentliche Leben steht weitestgehend still: Die Müllabfuhr kommt nicht, die städtischen Kindertagesstätten (Kitas) sind geschlossen, die meisten Busse der Verkehrsgesellschaft Kreis Unna (VKU) fahren nicht. Das erklärte der für die Lippestadt zuständige Gewerkschaftssekretär Bastian Prange (Dortmund) am Montag.

„Mit den Warnstreiks wollen wir nach zwei gescheiterten Verhandlungsrunden ein deutliches Zeichen Richtung Arbeitgeber setzen“, sagte Bastian Prange: „Sollte auch bei der letzten Verhandlungsrunde nach Ostern keine Einigung erzielt werden, kommt es zur Urabstimmung über einen Arbeitskampf – nach Auslaufen der Friedenspflicht.“ Bis dahin setzt Verdi auf Warnstreiks, wie Mittwoch in Lünen. Hier ein Überblick:

Rathaus und die städtischen Kitas

  • In der Verwaltung geht am Mittwoch wenig. Wie die Stadt auf Anfrage mitteilte, bleibt „das Rathaus mit all seinen Nebenstellen an diesem Tag ganztägig geschlossen“.
  • Das Bürgermeisterbüro, das am Montag von der Streik-Nachricht überrascht wurde, prüft noch die Einrichtung eines Notdienstes für dringende Angelegenheiten, unter anderem des Bürgerbüros und des Standesamtes. Da der Warnstreik sich nur an die Tarifbeschäftigten richtet, könnten verbeamtete Mitarbeiter für diesen eingeschränkten Service eingesetzt werden. Aktuelle Informationen dazu können am 21. März über die Homepage der Stadt abgerufen werden.
  • Für die städtischen Kitas gilt: „Die Eltern von Kindern in städtischen Kitas und in der Offenen Ganztagsbetreuung werden von den jeweiligen Einrichtungen informiert und gebeten, für eine anderweitige Betreuungsmöglichkeit zu sorgen“, hieß es am Montag bei der Stadt.

Die Müllabfuhr

  • Wegen des Streiks bleibt bei den Wirtschaftsbetriebe Lünen (WBL) mit seinen 200 Beschäftigten die Arbeit liegen. Das heißt, die Müllabfuhr kommt Mittwoch nicht, außerdem sind der Wertstoffhof und das Kundenbüro an der Josef-Rethmann-Straße 2 geschlossen. „Um eine ordnungsgemäße Entsorgung zu gewährleisten, werden die Leerungen von Mittwoch am Donnerstag nachgeholt“, sagte WBL-Geschäftsführer Stefan Jonic. Entsprechend würden die Abfuhren von Donnerstag auf den Freitag und die von Freitag auf Samstag verschoben. Die Sperrmülltermine von Mittwoch seien ebenfalls von dem Warnstreik betroffen, sagte Stefan Jonic weiter: Der Sperrmüll werde jeweils einen Tag später abgeholt. Die Abfuhr von Freitag findet demnach Samstag statt.

Notgruppen

  • Eltern, die keine Unterbringungsmöglichkeit für ihre Kinder finden, sollen sich an die Kitas Viktoriastraße, Marktgasse, Diesterwegstraße 7c oder Querstraße halten. Dort werden nach Angaben der Stadt Notgruppen angeboten: „Auch die Offene Ganztagsbetreuung der Wittekindschule und der Matthias-Claudius-/Gottfriedschule bieten für den Notfall Betreuungsplätze an.“

Wenige Busse

  • Ausnahmezustand herrscht Mittwoch auch bei den Verkehrsbetrieben Kreis Unna (VKU). Wegen des Streiks werde es auf den meisten Strecken im Kreis Unna ganztägig zur Einstellung des Fahrbetriebs kommen, sagte eine VKU-Sprecherin. Es gib eine Infoliste. Diese Liste sei jedoch ohne Gewähr, sagte die Sprecherin weiter. Aus einem einfachen Grund: Die Verkehrsbetriebe wissen nicht, „inwiefern sich die durchführenden Fremdunternehmen ebenfalls am Streik beteiligen“. Unabhängig davon weisen die Verkehrsbetriebe daraufhin, dass auch bei stattfindenden Fahrten in eine Richtung die Rückfahrt nicht immer gewährleistet sei.