Der Abbruchbagger hat ganze Arbeit geleistet.

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Verlassene Orte in Lünen: Entsorgungs-Riese Remondis reißt Häuser ab

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Nicht nur das ehemalige Steag-Gelände hat sich verändert, auch das Gebiet an der Straße „Am Lüner Brunnen“. Hier hat der Grundstückseigentümer alte Steag-Häuser abgerissen - aus gutem Grund.

Lünen

, 27.11.2021, 15:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Zu Zeiten, in denen das Steag-Kraftwerk noch Strom aus Kohle produzierte, hatte das Unternehmen an der Straße „Am Lüner Brunnen“ Häuser für die Mitarbeiter gebaut. Sie waren allerdings in die Jahre gekommen und standen schon länger leer. Jetzt sind sie abgerissen worden. Der Lüner Entsorgungs-Riese Remondis hatte das Grundstück gekauft - als Option für die Zukunft.

Recycling ist eine Wachstumsbranche. Im neuen Koalitionsvertrag ist Rohstoffgewinnung aus Kreislaufwirtschaft ein Thema. Remondis hat sich das Gelände schon vor Zeiten gesichert, „aus Gründen der vorausschauenden Bedarfsabdeckung“. So formuliert es Unternehmenssprecher Michael Schneider.

Auf diesen Fotos von vor dem Abriss, ist der Vandalismus an den Gebäuden zu sehen.

Auf diesen Fotos von vor dem Abriss, ist der Vandalismus an den Gebäuden zu sehen. © Goldstein

Warnschild am umzäunten Grundstück

Obwohl es nach seinen Informationen noch keine konkreten Pläne für das Areal gibt, sind dennoch jetzt die ehemaligen Steag-Häuser abgerissen worden. Auch das aus prophylaktischen Gründen. Denn die sogenannten „lost places“, also die abbruchreifen Gebäude, haben wohl Interesse geweckt. Immer wieder war Vandalismus festgestellt und in einigen Teilen sogar Feuer gelegt worden. Um eine Gefährdung zu verhindern, hat sich das Unternehmen für den Abriss entschieden. Ein Bauzaun riegelt das Gelände ab. Ein Warnschild untersagt das Betreten des Grundstücks, das durch den Baumbestand wie ein kleines Wäldchen wirkt. Hier tut sich zunächst also erstmal nichts weiter.

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Auf den Nachbarflächen könnte das bald anders aussehen. Bekanntlich hat den südlichen und größeren Teil der Gewerbe- und Logistikentwickler DF Industrial Partners AG (DFI) gekauft. Allerdings hat auch die Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna mbH (WFG) Interesse daran. Um die Südfläche von der DFI kaufen zu können, sind Ersatzflächen im Gespräch. Potenzielle Möglichkeiten dafür sollen nach früheren Angaben von Landrat Mario Löhr in Bergkamen liegen.

Mit einem Bauzaun ist das Gelände abgeriegelt.

Mit einem Bauzaun ist das Gelände abgeriegelt. © Goldstein

Nähere Infos zu gegebener Zeit

Zum Stand der Verhandlungen wollte sich WFG-Geschäftsführer Dr. Michael Dannebom auf Anfrage der Redaktion Ende Oktober nicht äußern. Es hieß damals, man sei in guten Gesprächen und würde über weitere Details zu gegebener Zeit berichten.

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Interesse hat die WFG auch an dem nördlichen Teil des ehemaligen Steag-Geländes. Er gehört der Hagedorn-Gruppe. Bis Ende des Jahres hat die WFG ein exklusives Vorkaufsrecht. Auf Anfrage der Redaktion hatte der WFG-Geschäftsführer die Frage bejaht, dass die WFG auch dann das Vorkaufsrecht für die nördliche Fläche in Anspruch nehmen wolle, sollte es mit dem Kauf der südlichen Fläche nicht klappen.

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