Verkehrsprobleme an Lüner Grundschule Polizei: „Situation bleibt problematisch“

Verkehrsprobleme an Lüner Grundschule: Polizei: „Situation bleibt problematisch“
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An der Grundschule am Lüserbach sind Eltern und Lehrer um die Sicherheit der Kinder besorgt, denn die Verkehrssituation an der Schule ist alles andere als optimal. Das weiß auch die Stadt Lünen und die Polizei.

Das Problem der Elterntaxis sei laut Polizeisprecher Gunnar Wortmann bekannt, nicht nur an der betreffenden Schule, sondern an vielen Schulen in Dortmund und Lünen. „Hinsichtlich der Schulwegsicherung wurden im Jahr 2023 mehrere Einsätze durchgeführt. Allein sechsmal im August zu Schulbeginn. Außenveranlasste Einsätze, Verkehrsverstöße, Unfälle und gemeldete gefährliche Situationen sind nicht bekannt.“

Allerdings habe die Polizei anlässlich der Anfrage der Redaktion Kontakt mit der Schulleiterin aufgenommen. „Sie bestätigte, dass neben Polizei auch das Ordnungsamt des Öfteren vor Ort ist und kontrolliert“, so Wortmann. In der Vergangenheit seien Elternbriefe ausgegeben worden und persönliche Gespräche mit den Eltern geführt worden. Die Situation bleibe jedoch problematisch.

„Die baulichen Probleme durch die Sackgasse und der nicht vorhandenen Wendemöglichkeit ist kurzfristig wohl nicht zu lösen“, äußert sich Gunnar Wortmann. Die Polizei werde die Situation vor Ort weiter beobachten und Kontrollen durchführen.

Tipps der Polizei

Kinder müssten laut Wortmann früh und altersgerecht an den Straßenverkehr herangeführt werden. Die Verkehrssicherheitsberaterinnen und Verkehrssicherheitsberater der Polizei Dortmund sensibilisieren seit Jahren Verkehrsteilnehmende im Rahmen der Verkehrsunfallprävention zu erhöhter Aufmerksamkeit und Vorsicht. Dazu gehören auch gezielte Aktionen an Schulen, um auf die Problematik der sogenannten „Elterntaxis“ hinzuweisen. Die Polizei hat auch Tipps, um die Situation für alle Beteiligten zu erleichtern.

  • Besonders eignen sich Gehgemeinschaften, welche möglicherweise zu Beginn noch von einem Erwachsenen begleitet werden (sog. „Walking Bus“). Natürlich sind auch Fahrgemeinschaften mit dem Fahrrad in Begleitung eines Erwachsenen eine gute Alternative zum Auto.
  • Kinder lernen viel durch Beobachten und Nachmachen. Seien Sie auch in Ihrer Freizeit ein Vorbild für Ihre Kinder und für Andere. Verhalten Sie sich verkehrsgerecht.
  • Üben Sie mit Ihren Kindern zu Fuß den Schulweg. Das gibt Sicherheit und ist der erste Schritt in die Selbstständigkeit.
  • Tauschen Sie die Rollen und lassen Sie sich von Ihrem Kind durch den Straßenverkehr führen, so erkennen Sie in welchen Situationen Ihr Kind noch unsicher ist. Je mehr Sie Ihren Kindern zutrauen und sie üben lassen, desto sicherer werden sie sich im Straßenverkehr bewegen.
  • Begrenzen Sie auch aus umweltschonenden Gründen die Fahrten zur Schule auf das Notwendigste. Sollten Sie dennoch einmal Ihre Kinder zur Schule bringen müssen, nutzen Sie vorhandene Park- und/oder Haltezonen.

Kinder im Straßenverkehr

Kinder sind die jüngsten und schutzbedürftigsten Verkehrsteilnehmer. Einige Eltern finden es zu riskant, ihre Kinder eigenständig am Straßenverkehr teilnehmen zu lassen, deswegen werden sie mit dem Auto zur Schule gefahren. „Gut gemeint - aber gefährlich!“, findet die Polizei.

Zur Entwicklung und Steigerung der Verkehrskompetenz von Kindern spielt die selbstständige Bewältigung des Schulweges zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem öffentlichen Personennahverkehr einen wichtige Rolle. „Kinder die mit dem Elterntaxi zur Schule kommen, entgeht die Chance, richtiges Verhalten im Straßenverkehr zu lernen“, heißt es auch in einem Aufklärungsflyer der Polizei.

An der Grundschule am Lüserbach sind viele Eltern und auch Lehrer genervt, weil zu viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto bringen. Die Verkehrslage gibt das einfach nicht her.
An der Grundschule am Lüserbach sind viele Eltern und auch Lehrer genervt, weil zu viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto bringen. Die Verkehrslage gibt das einfach nicht her. © Laura Schulz-Gahmen

Der Hol- und Bringverkehr gefährdet laut Polizei die Sicherheit der Schulkinder.

Behinderungen oder Gefährdungen zum Schulbeginn und -ende resultieren häufig aus dem Fehlverhalten der Eltern beim Bringen oder Abholen ihrer Kinder.

Dazu zählen unter anderem:

  • Gefährdung der Kinder
  • Behinderung von Schulbussen
  • Gefährliche Fahr- und Wendemanöver
  • nicht angepasste Geschwindigkeit
  • unerlaubtes Halten in „zweiter Reihe“ oder im Halteverbot

Kinder können Verkehrssituationen ohne Vorbereitung nicht immer richtig einschätzen. Zum Beispiel steigen sie direkt zur Straße hin aus oder laufen unvermittelt zwischen haltenden und parkenden Fahrzeugen hervor, um die Fahrbahn zu überqueren.

Positive Effekte

Die tägliche Bewältigung des Schulweges zu Fuß hat eine Reihe von positive Einflüssen auf die kindliche Entwicklung. Dazu zählen unter anderem die höhere Konzentrationsfähigkeit im Unterricht und die gesteigerte körperliche Fitness. Durch die gemeinsame Bewältigung des Schulweges mit anderen Kindern wird außerdem das Sozialverhalten gefördert. Und das Bewusstsein für Verkehrssituationen wird frühzeitig entwickelt.

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