Auf Veränderungen müssen sich die Beschäftigten im St. Marien Hospital Lünen, das zur katholischen Paulus-Gesellschaft gehört, künftig einstellen. Während einer Betriebsversammlung am Dienstag (25. März) stimmten Geschäftsführer Clemens Galuschka und Jürgen Beyer, Geschäftsführer der Paulus-Gesellschaft, die Mitarbeitenden in der Cafeteria auf Neuerungen ein. Dabei wurden „nicht nur Bonbons verteilt“, wie Clemens Galuschka im anschließenden Gespräch mit der Redaktion sagte. Sein Credo: „Es wird anders, aber nicht schlechter“.
Bauliche Veränderungen stehen an, um die Notaufnahme neu zu organisieren. Mitte des Jahres soll der Bereich der heutigen Tagesklinik und Geriatrie direkt links vom Eingang zu einer großen Arztpraxis umgebaut werden. Während Notfälle weiterhin in der ersten Etage versorgt werden, ist die Aufnahme im Erdgeschoss für Patienten gedacht, die ambulant oder geplant stationär ins Krankenhaus kommen. Bislang hat jede Fachabteilung die geplante Aufnahme selbst organisiert, künftig soll das zentral geschehen. Der Arzt gehe zum Patienten und nicht der Patient zum Arzt, heißt es.
Das soll Wartezeiten verkürzen und für eine sichere Indikation sorgen, erläutert Clemens Galuschka. Vor einem Eingriff seien dann Laborbefunde, EKG oder Röntgenbilder an einem Ort. Das neue Konzept starte mit den ersten Fachabteilungen Mitte des Jahres, bis Ende 2025 soll die Umsetzung komplett sein.
Jens Blomenkemper von der Mitarbeitervertretung sieht darin „eine gute Lösung“. Patienten hätten es leichter, behandelt zu werden und müssten nicht durch das Gebäude irren. Im St.-Christophorus-Krankenhaus Werne sei die Notaufnahme schon seit fünf Jahren so organisiert.

Neurochirurgie zentriert
Die Zusammenlegung einer kompletten Abteilung steht an: Die bisher auf die Standorte Lünen und Werne aufgeteilte Klinik für Neurochirurgie und Wirbelsäulenchirurgie wird zum 1. April in Lünen zentriert. Davon verspricht sich die Geschäftsleitung Synergieeffekte. In Werne kann dadurch das Zentrum für Endoprothetik weiter ausgebaut werden. Es gehört zu den größten in der Region. Das Ministerium hat die Klinik im Zuge der Krankenhausform gestärkt: Dort dürfen auch Revisionseingriffe durchgeführtwerden. Darunter versteht man eine zweite Implantation. Revisionen seien qualifizierten Einrichtungen vorbehalten.
Mit der Neurochirurgie und der breiter aufgestellten Neurologie samt Neuroonkologie habe sich das St. Marien Hospital auch innerhalb der Paulus-Gesellschaft spezialisiert. Das zeige die erfreuliche Entwicklung der Fallzahlen. Durch die Klinikreform mussten die Thoraxchirurgie sowie eine spezielle Darm- und Bauchspeicheldrüsen-Operation wegfallen. Gegen die beiden letzten Reformvorgaben hat das Krankenhaus Klage eingereicht.
Veränderungen begleiten
Markus Lingenauber, Vorsitzender der Mitarbeitervertretung, spricht von Aufbruch. Es gebe Unsicherheit durch die Vorgaben der Politik. Doch „wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit“, zitierte er. Wichtig sei, die Veränderungen zu begleiten. Da sieht er viel Vertrauen seitens der Belegschaft.
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