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Umbaupläne für Kurt-Schumacher-Straße: Planer tappen in Verkehrsfalle
Meinung
Am Planertisch lässt sich der Verkehr von der Kurt-Schumacher-Straße schnell und mühelos umleiten. Mehr aber auch nicht. In der Realität sieht das anders aus, meint unser Autor.
Das ist schon ein wenig brutal: Da machen sich gleich drei Planungs- und Ingenieurbüros wochen-, wenn nicht gar monatelang auf Kosten der Lüner Steuerzahler - im Auftrag der Verwaltung - Gedanken, wie denn die viel befahrene und in die Jahre gekommene Kurt-Schumacher-Straße sowie ihr nicht gerade ansehnliches Umfeld in Zukunft einmal aussehen könnte, und was ist der Dank dafür?
Voraussetzungen müssen stimmen
Der Überbringer der ersten Entwürfe erntet fast ausnahmslos Kritik. Außer von der Verwaltung und ein paar hart gesottenen oder naiven (?) Politikern. Es schadet bestimmt nicht, in größeren Dimensionen zu denken, um am Ende des Tages echte Zeichen setzen zu können. Dabei müssen aber die Voraussetzungen stimmen.
Und das ist hier nicht der Fall. Im Klartext: Bevor nicht einwandfrei fest steht, wie in der Stadt Lünen künftig mit dem Verkehr umgegangen wird, wo Schwerpunkte gesetzt werden, machen Umbaupläne der Kurt-Schumacher-Straße zu einem Boulevard wahrlich keinen Sinn. Nur gut, dass die Verwaltung auch eine Mobilitätsstudie in Auftrag gegeben hat, deren erste Ergebnisse in diesen Tagen vorgestellt werden sollen. Wenn es gut läuft, lässt sich aus beiden Studien ein realitätsnahes Konzept erarbeiten. Dann hätte auch der Steuerzahler etwas davon.
Jahrgang 1968, in Dortmund geboren, Diplom-Ökonom. Seit 1997 für Lensing Media unterwegs. Er mag es, den Dingen auf den Grund zu gehen.
