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Turnhallen für Lüner Schulen: Stadtbetrieb muss Kosten neu berechnen
Schulbauten
Der Lüner Stadtrat stellt sich quer beim geplanten Bau einer Zweifachturnhalle an der Heinrich-Bußmann-Schule in der City. Zu teuer? Zu wenig ausgelastet? Darauf will der Rat Antworten.
Das Wirrwarr um die enormen Kostenunterschiede bei den von der Verwaltung unter Federführung der Zentrale Gebäudebewirtschaftung Lünen (ZGL) geplanten Sporthallen an der Overbergschule (Teilstandort Gahmen) und der Heinrich-Bußmann-Schule in der Lüner City hat Folgen:
Der Stadtrat konnte und wollte in seiner Sitzung am Donnerstag (1. Juli) im Erlebnisreich Campus in Lünen-Wethmar nicht nachvollziehen, dass die Zweifeldhalle an der Heinrich-Bußmann-Schule nach ZGL-Berechnungen mit 9,1 Millionen Euro zu Buche schlagen, hingegen die Einfeldhalle an der Overbergschule im Vergleich dazu nur 3,4 Millionen Euro kosten soll.
Prüfauftrag an ZGL
Anstatt die Beschlussvorlage einfach abzusegnen, gab der Rat der Verwaltung - für die ZGL - mit auf den Weg zu prüfen, ob an der Heinrich-Bußmann-Schule nicht besser zwei Einfeldhallen statt einer Zweifeldhalle gebaut werden sollten. Vor allem aus Kostengründen, aber nicht nur, wie GFL-Ratsherr Kunibert Kampmann sagte.
Denn nach Angaben des ehemaligen Leiters des 2016 gegründeten Förderzentrums in Lünen wäre die Zweifeldhalle allein durch den Schulsport überhaupt nicht ausreichend belegt. Bei einer gleichzeitigen Öffnung der Halle für andere gesellschaftliche Gruppen seien jedoch Probleme vorprogrammiert, weil sich die Halle nur eingeschränkt teilen ließe. Zum Beispiel durch einen schweren, aber nicht alle Geräusche schluckenden Vorhang: „Stellen sie sich nur mal vor, auf der einen Seite trainieren Schüler, auf der anderen Seite Senioren.“
Lünens Erste Beigeordnete und Kämmerin Bettina Brennenstuhl, in deren Kompetenz- und Zuständigkeitsbereich auch die ZGL fällt, sagte zu, den Vorschlag unter Kosten- und Belegungsgesichtspunkten zu prüfen. Dazu sollen auch Gespräche mit Schuldezernent Horst Müller-Baß und Jürgen Grundmann, Leiter der Schulverwaltung, geführt werden.
Kostenprüfung steht noch aus
Wie von unserer Redaktion berichtet, wurde die Kostendiskussion in der Sitzung des ZGL-Betriebsausschusses am 22. Juni angestoßen.
Zum Hinweis des Ausschusses, anstelle der rund 9 Millionen Euro teuren Zweifeldhalle an der Heinrich-Bußmann-Schule doch lieber zwei Einfachhallen für jeweils 3,1 Millionen Euro zu bauen und damit Steuergelder in Millionenhöhe zu sparen, hatte sich Gürbüz Demirhan, Stellvertretender Betriebsleiter bei der ZGL, seinerzeit bedeckt gehalten - wollte „die Anregung aber mitnehmen“.
Aus Zeitgründen sei es von der ZGL- bis zur Ratssitzung nicht möglich gewesen, das Ganze genau zu prüfen, sagte Bettina Brennenstuhl am Donnerstag: „Wenn das geschehen ist, werden wir eine neue Vorlage auf den Weg bringen.“
Jahrgang 1968, in Dortmund geboren, Diplom-Ökonom. Seit 1997 für Lensing Media unterwegs. Er mag es, den Dingen auf den Grund zu gehen.
