Sporthallen für Lüner Schulen: Kostenschätzungen werfen Fragen auf

© Günter Blaszczyk

Sporthallen für Lüner Schulen: Kostenschätzungen werfen Fragen auf

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Die Overberschule in Gahmen und die Heinrich-Bußmann-Schule sollen neue Sporthallen bekommen. Was auffällt, sind die riesigen Unterschiede bei den Kostenschätzungen - ZGL in Erklärungsnot.

Lünen

, 27.06.2021, 16:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Zwei neue Sporthallen sollen in Lünen gebaut werden. Zum einen soll die Overbergschule am Teilstandort Gahmen eine neue Halle bekommen, zum anderen die Heinrich-Bußmann-Schule an der Bebelstraße.

Die für die beiden Hallen veranschlagten Kosten sind nicht gering: 3,4 Millionen für die Einfachhalle an der Overbergschule und 9,1 Millionen Euro für die Zweifachhalle an der Heinrich-Bußmann-Schule. Zusätzlich ist noch ein Pavillon-Technikunterricht für den Technik-Unterricht geplant, dieser schlägt mit 697.000 Euro zu Buche.

Der Preisunterschied zwischen den beiden Hallen fällt direkt ins Auge: Die geschätzten Kosten für die Zweifachsporthalle sind dreimal so hoch wie die für die Einfachhalle.

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Großer Unterschied bei den Kosten

Wie kommen die extrem unterschiedlichen Kosten Zustande? Diese Frage stellte sich auch im Ausschuss für Bildung und Sport am Donnerstag, 10. Juni. „Für uns ist nicht nachvollziehbar, dass die Einfachturnhalle drei Millionen Euro kostet und die Zweifachturnhalle neun Millionen Euro“, erklärt Kunibert Kampmann für die GfL.

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Gürbüz Demirhan, Stellvertretender Betriebsleiter bei der ZGL, kann an dieser Stelle für Aufklärung sorgen: „Bei der Zweifachhalle sprechen wir über ein größeres Bauvolumen, das erklärt die Differenz“, sagt Demirhan. Außerdem gibt es noch einen weiteren Faktor: Bei den beiden Bauprojekten gab es unterschiedliche Zeitpunkte, was die Kostenschätzung angeht. Die für die Einfachhalle stamme aus dem Jahr 2019, die für die Zweifachhalle ist noch etwas aktueller und stammt aus 2020. Bekanntlich sind Baukosten auch wegen der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr gestiegen.

Neubau anstelle von Sanierung

In beiden Fällen war zuvor geprüft worden, ob auch eine Sanierung der beiden bestehenden Hallen möglich sei. Die ZGL hatte aber 2019 den Neubau der Hallen empfohlen. Eine Sanierung sei nicht wirtschaftlich, hieß es. Zudem würden sich durch den Neubau Vorteile ergeben, wie zum Beispiel beim Thema Energieverbrauch, oder auch bei einer Gestaltung, die eine inklusive Nutzung möglich macht.

Ursprünglich war zudem einmal geplant gewesen, dass beide Schulen eine Einfachsporthalle erhalten. Die Verwaltung plädiert aber inzwischen für eine Zweifachhalle an der Heinrich-Bußmann-Schule, um den schulischen Pflichtunterricht komplett am Standort abdecken zu können, wie es in einer Vorlage der Verwaltung heißt. Der Ausschuss für Bildung und Sport sprach sich einstimmig für die geplanten Neubauten aus.

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Das Wirrwarr um die enormen Kostenunterschiede war derweil auch Thema im Ausschuss der Zentrale Gebäudewirtschaft Lünen (ZGL) am Dienstag, 22. Juni, im Hansesaal. Ähnlich wie schon im Bildungsausschuss erklärte Gürbüz Demirhan, die enormen Differenzen bei den Baukosten-Schätzungen mit den jeweils zugrunde liegenden Basisjahren 2019 und 2020. Lünens Kämmerin Bettina Brennenstuhl nahm es schweigend zur Kenntnis. Wirklich überzeugt und gut informiert, so wirkte es zumindest nach außen, fühlte sich die Mehrheit des Ausschuss eher nicht. Dafür waren die Angaben Demirhans zu unpräzise.

Zum Hinweis des Ausschusses, anstelle der rund 9 Millionen Euro teuren Zweifeldhalle - ohne Pavillon (697.000 Euro) - an der Heinrich-Bußmann-Schule doch lieber zwei Einfachhallen für jeweils 3,1 Millionen Euro zu bauen und damit Steuergelder in Millionenhöhe zu sparen, hielt er sich bedeckt - wollte „die Anregung aber mitnehmen“. Final entscheiden muss nun noch der Rat am 1. Juli.

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