Seine Antennen hat Wissenschaftsjournalist Dirk Husemann (59) aus Lünen überall. Bei Recherchen stieß er auf ein Experiment in Florida. Weil stechende Mücken todbringende Krankheiten übertragen und gegen chemische Keulen so gut wie resistent sind, will man sie durch Genmanipulation wirksam bekämpfen. Mehr noch als die üblichen Mücken fürchten einige Anwohner allerdings die freigelassenen Insekten aus den Reagenzgläsern. Dirk Husemann, der unter dem Pseudonym Thilo Winter schreibt, inspirierte der Feldversuch zu seinem neuen Thriller „Der Stich“. Auf über 400 Seiten verschmelzen Fakten und Fiktion. Ein Stoff, der unter die Haut geht.
Dafür reiste Husemann eigens zu den Florida Keys. Dort faszinierten ihn Natur und die Gruppe derer, die sie schützen wollen. Mücken sieht er seitdem mit anderen Augen. Eher interessiert, als ablehnend. Die kleinen Plagegeister sind mit sechs Schneide- und Sägewerkzeugen ausgestattet, wie ein OP-Besteck. „Da kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus“, sagt Dirk Husemann. Auch er blieb von den Blutsaugern nicht verschont, die Stiche seien jedoch harmlos gewesen.
Die Handlung basiert auf einer Flüchtlingsgeschichte. Inéz flieht mit einem mit Styropor ausgekleideten Boot aus Kuba. Ausgestellte Flüchtlingsboote hat Dirk Husemann tatsächlich in einem Park gesehen. Inéz begegnet in Florida dem Biologiestudenten Quito, der sich den Freilandversuchen mit Gen-Moskitos entgegenstellt. Eine rätselhafte Krankheit greift um sich. Die beiden wollen ergründen, woher sie kommt: Auslöser könnte der Stich einer bislang unbekannten Mückenart sein. Eine abenteuerliche Suche beginnt.
Hochaktuelles Thema

Das Werk hat alles, was die Leser erwarten: Ein hochaktuelles Thema, sympathische Helden und Leservergnügen mit Unterhaltungswert. Mit seiner Meinung hält Dirk Husemann nicht hinterm Berg: Er sieht in gentechnisch veränderten Organismen, die in die Natur losgelassen werden, unkontrollierbare Risiken.
Am 26. Januar kommt „Der Stich“ in den Buchhandel. Der Thriller-Vorgänger „Der Riss“ hat sich bereits über 20.000 Mal verkauft. Nach neun historischen Romanen und der toskanischen Serie der Trattoria-Krimis, die Dirk Husemann gemeinsam mit Partnerin Jutta Wieloch unter dem Pseudonym Luca Fontanella schreibt, hat der Lüner schon den dritten Thriller im Anstich. Der nimmt die Leser mit nach China und Mexiko. Dirk Husemann verrät nur so viel: In dem Buch macht er aus einer Mücke einen Elefanten.
„Der Stich“ ist bei Lübbe als Paperback verlegt worden und kostet 18 Euro. ISBN: 978-3-7577-0004-1. Dazu gibt es ein Hörbuch zum Download für 19,99 Euro, gelesen von Sascha Tschorn.
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Spannend und gut geschrieben: Lüner Kulturpreisträger legt neuen historischen Roman vor
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