Theo (3) aus Lünen erneut an Krebs erkrankt „Es ist schwierig, vor ihm stark zu sein“

Theo (3) erneut an Krebs erkrankt: „Schwierig, vor ihm stark zu sein“
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In Tränen aufgelöst, ringt Nathalie Link um ihre Worte. Nach einer Zeit der Hoffnung, des stabilen Gesundheitszustandes sowie der Feier zum dritten Geburtstag, die noch in frischer Erinnerung ist, erhielt die Lünerin vor kurzem die Diagnose: Ihr Sohn Theo (3) ist erneut an Krebs erkrankt. „Es ist schwierig, vor ihm stark zu sein“, sagt die Mutter und kämpft um ihre Fassung.

Dabei hatten sie und ihr Mann Daniel schon so eine Vorahnung. „Wir hatten ein komisches Bauchgefühl, als sich Theo übergeben musste. Dazu kamen zwei Knorpel - einer in der Leiste, einer am Hals. Aber man will sich ja nicht verrückt machen“, erzählt sie.

Nathalie Link wechselt sich mit ihrem Mann Daniel bei den Schichten im Krankenhaus ab.
Nathalie Link wechselt sich mit ihrem Mann Daniel bei den Schichten im Krankenhaus ab. © Familie Link

Aber bei der Vorgeschichte ihres Sohnes konnte sie kaum ruhig schlafen. Wenig später kam auch noch ein positiver Corona-Schnelltest dazu. Es folgte eine Biopsie, bei der die Lymphknoten gut aussahen und erstmal nichts für eine erneute Erkrankung sprach.

Doch dann brachte das Ergebnis einer Knochenmark-Untersuchung die traurige Gewissheit: Krebs. „Eigentlich war von uns keiner mehr schockiert. Das Resultat des Ultraschalls kam nicht überraschend“, sagt Nathalie Link.

„Theo schläft eigentlich nur“

Seitdem liegt Theo wieder im Krankenhaus in Münster. Alle zwei Tage wechseln sich Mutter und Vater die Schichten auf der Station ab - ihre kleine Tochter (2) müssen sie schließlich zuhause auch noch betreuen. „Theo schläft eigentlich nur. Aber man beobachtet ihn natürlich trotzdem“, erzählt die Lünerin.

Etwas mehr als eine Woche befindet sich Theo nun im Uni-Klinikum Münster. Jeden Tag hat er eine Chemotherapie bekommen. In den kommenden Tagen soll er sich erstmal davon erholen, bevor eine erneute Chemotherapie ansteht. „Der erste Behandlungszeitraum sind vier Wochen. Danach wollen die Ärzte ihn erneut untersuchen und schauen, ob die Krebszellen verdrängt wurden. Wenn das nicht der Fall ist, ist es wahrscheinlich, dass Theo auf die Palliativstation kommt“, sagt die Mutter.

Vor einem Jahr bekam Theo die Diagnose Krebs.
Vor einem Jahr bekam Theo die Diagnose Krebs. © Familie Link

Diese tragische Wendung war nicht abzusehen. Noch vor wenigen Wochen feierte der Kleine seinen dritten Geburtstag, packte Geschenke aus, war glücklich.

Theo ginge es gut, „fast, als wäre nie etwas gewesen“, sagte Nathalie Link damals. Er besuchte den Kindergarten, spielte mit seiner Schwester. Es herrschte fast so etwas wie Normalität. Auch die zweifache Mutter konnte wieder arbeiten gehen.

Zum Hintergrund: Vor etwas mehr als einem Jahr war Theo während eines Griechenland-Urlaubs kollabiert und erhielt die schockierende Diagnose. Nach vielen Chemotherapien ging es für ihn stetig bergauf.

Nun jedoch der große, tiefgreifende Rückschlag. Aktuell könne die Familie nur abwarten, sagt die zweifache Mutter. Wenn die Ärzte gute Nachrichten haben und weiterhin Hoffnung besteht, beginnt eine Stammzellen-Therapie - vorausgesetzt es wird ein Stammzellenspender gefunden.

Bürgermeister bittet um Stammzellenspende

In diesem Zusammenhang bittet Lünens Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns nun um Spenden von Stammzellen. In einem Beitrag in den Sozialen Medien wirbt er um Unterstützung. „Lassen Sie sich bei der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei, Anm. d. Red.)) registrieren“, heißt es dort.

Zudem macht der Bürgermeister auf den Fall des 32-jährigen Daniel aufmerksam. Er ist an dem seltenen Burkitt-Lymphom erkrankt. „Wir alle können helfen, gemeinsam sind wir stark“, sagt der Bürgermeister.

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