Tausende Menschen feiern beim Brunnenfest in der Lüner City
Brunnenfest
Es war heiß, es war voll und es lief viel Musik: Tausende Menschen drängten am Wochenende auf Theater- und Pfarrer-Bremer-Parkplatz in der Lüner City. Besonders voll wurde es Samstagabend.
„Das Brunnenfest ist immer gut, und besonders gut, wenn wie heute das Wetter mitspielt“, stellt Jennifer aus Lünen am Samstagnachmittag fest. Sie ist gefühlt zum zehnten Mal dabei, steht mit Freunden an einem Bierstand in der Nähe der Alternative Stage, auf der gerade die Band Ewig Endlich ihren Auftritt beendet.
Während drüben auf dem Theaterparkplatz die Kleidung der Besucher sommerlich bunt ist, dominiert hier auf dem Pfarrer-Bremer-Platz eher die Farbe schwarz, verzieren wahre Kunstwerke an Tattoos die sichtbaren Körperteile, schmücken Piercings Lippen, Nasen und Ohren.
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Brunnenfest 2018 am Samstag
Es war heiß, es war voll und es lief viel Musik: Tausende Menschen drängten sich vor allem am Samstag auf Theater- und Pfarrer-Bremer-Parkplatz. Besonders voll wurde es am Samstagabend.
Doch nicht nur die jüngere Generation ist hier vertreten. Graue Bärte bilden den Ausgleich für eine fehlende Haarpracht, zu einem Zopf gebundenes Resthaar bildet den Abschluss eines an sich kahlen Kopfes und ein dunkles T-Shirt kaschiert so machen genetisch bedingten Bierbauch. Doch die Stimmung ist alles andere als düster. Die Musik der stündlich wechselnden Bands kommt an. So beim Auftritt der Formation They promised me ponies, bei der Frontmann Matze die ganze Kraft seiner Stimme ins Mikrofon bringt und seinen Gesang mit viel Körpereinsatz unterstreicht.
Besondere Tanz-Form vor der Alternative Stage
„Toll, wie ihr mitmacht“, ist sein Lob für das Hände und Beine schwingende Publikum, wobei das, was nach Rempeln oder beginnender Schlägerei aussieht, eher eine besondere Form des Ausdruckstanzes ist. „Hier in Lünen haben die Bands aus der Region ein optimales Forum“, so Matzes Lob in Richtung Veranstalter und Zuschauer.
Der für 18 Uhr auf dem Theaterplatz angekündigte Fassanstich verzögert sich, die wartenden Zuschauer rätseln über den Grund. Horst Müller-Baß, diesmal als Gast ohne offizielle Verpflichtungen, empfiehlt den Umstehenden „südländische Gelassenheit“. Mit vier Schlägen hat der stellvertretende Bürgermeister Siegfried Störmer dann um 18.20 Uhr den Zapfen in das Fass gerammt, und das schäumende Bier füllt die ersten Maßkrüge für die Offiziellen. Für das übrige Publikum sind die Becher kleiner. Macht nichts. Denn „Freibier schmeckt immer besonders gut“, meinen Besucher Andreas und Frankie nach einem kräftigen Zug aus dem „Kinderbecher“.
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Alternative Stage Freitag
Bevor am Samstag das Brunnenfest so richtig startet, ging es am Freitabend auf der Alternative Stage schon los. Und es war auch direkt schon viel los.
Nach dem offiziellen Teil geht die Party richtig los, der Veranstaltungsplatz füllt sich zusehends, lange Schlangen bilden sich an den Ständen. An den Biertischen ist kaum ein Platz zu bekommen, wer nicht stehen will, ruht sich am Lippedeich aus. Von der Bühne aus heizen DJ Rich Boogie und danach die Sven West Band mit Titeln wie Rebel Yell und Highway to Hell die Stimmung an.
Südliche Lebensfreude mit der Band Marquess
Um 21.30 startet dann das Mega-Event, zu dem sich inzwischen einige Tausend Zuschauer dicht gedrängt auf dem Theaterplatz versammelt haben, der von Antenne Unna präsentierte Auftritt von Marquess. Begleitet von der langsam untergehende Sonne bringen Sänger Sascha Pierro, Keyborder Christian Fleps und Gitarrist Dominik Decker, verstärkt von Percussion und Bass, eigene und gecoverte Songs, die südliche Lebensfreude fernab vom platten Ballermann-Niveau ausstrahlen: El Temperamento, Porque te vas, Muerdeme oder das sonnendurchflutete Verano. Zwischendurch ein beeindruckendes Flamenco-Solo von Dominik Decker, Tanzaufforderungen mit Songs aus dem neuen Album „En Movimiente“. Doch die Bewegung der Zuhörer muss sich auf Armeschwingen und Bewegungen auf der Stelle beschränken, mehr ist bei einem knappen Viertel Quadratmeter pro Person nicht drin. Doch das mindert nicht die Stimmung.