Den Kerngedanken brachte Martina Meier kurz und knackig auf den Punkt. „Es geht um Lebewesen“, sagte die SPD-Politikerin im Ausschuss für Sicherheit und Ordnung mit Blick auf die seit langen andauernden Diskussionen um die Tauben-Problematik in der Lüner Innenstadt. Im Ausschuss wurde nun nach eifrigem Hin und Her eine Lösung gefunden.
Bald soll es einen bereits umgebauten Container für die Umsiedlung und Unterbringung der Taubenpopulation in der Innenstadt geben. Die Gesamtkosten für alle Maßnahmen mit Außenanlagen, Bodengutachten und Ersatzpflanzung sollen einen Betrag von 45.000 Euro nicht überschreiten. Diesem Vorschlag der Verwaltung wurde letztlich mit großer Mehrheit zugestimmt. Einzig die CDU hatte Einwände.
„Geld ist nicht für die Tauben“
Paul Jahnke (CDU) meinte: Der Preis ist immer noch derselbe. Der aktuell kalkulierte Preis von 43.000 Euro ist nicht tragbar. Die Kosten sind zu hoch. Die Stadt plant keine Investitionen für Hunde, warum sollten wir 43.000 Euro für Tauben ausgeben“, fragte er in die Runde und spielte damit auf die aktuelle Hundezählung der Stadtverwaltung an.
Der Technische Beigeordnete Arnold Reeker entgegnet: „Das Geld ist nicht für die Tauben, sondern für uns. An einigen Stellen haben wir Problemlagen, wo wir was tun müssen. An vielen Brücken gibt es erhebliche Verschmutzungen, die WBL haben viel zu tun vor Ort.“
Die Grünen unterstützten den Vorschlag der Verwaltung: „Wir stimmen zu - vor allem, weil wir die Container-Lösung besser als den Bauwagen finden. In einem Container kriegen wir mehr Tauben unter“, sagte Volker Hendrix (Grüne). Andreas Dahlke (GFL) hob mit Blick auf die Container-Lösung den Weg Richtung Nachhaltigkeit hervor.

Im Vorfeld der Sitzung hatte die Stadtverwaltung drei Vorschläge gemacht:
- 1. Die Taubenpopulation der Innenstadt wird toleriert. Die Kosten für die Beseitigung des Taubenkots werden in der anfallenden Höhe akzeptiert und beglichen.
- 2. Es wird ein Bauwagen für die Umsiedlung und Unterbringung der Stadttauben angeschafft und zum Taubenhaus ausgebaut.
- 3. Es wird ein bereits umgebauter Container für die Umsiedlung und Unterbringung der Taubenpopulation angeschafft.
Der nun beschlossene Container wird vermutlich in einer Grünfläche an der Stadttorstraße errichtet. Die Tiere sollen in den kommenden Monaten umgesiedelt werden.
Für Betreuung der Tauben hatte die Stadt zuvor eine Kooperationsvereinbarung mit dem Tierschutzverein Lünen und der Taubenhilfe Dortmund/Lünen & Umgebung geschlossen. Diese besagt, dass sich der Verein und die Taubenhilfe um artgerechtes Futter und Wasser-Versorgung kümmern. Darüber hinaus liegen auch eine regelmäßige Reinigung und eine tierschutzgerechte Umsiedlung und Unterbringung der Tiere im Taubenhaus in deren Aufgabenbereich.
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