Streit mit der Partnerin: Lüner landete mit seinem Auto im Feld

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Streit mit der Partnerin: Lüner landete mit seinem Auto im Feld

rnAmtsgericht

War es wegen Alkohol oder der schlechten Sicht? Ein Lüner (49) kam in Unna mit seinem Auto von der Fahrbahn ab und blieb im Feld stecken. Nun wird vor Gericht der Grund dafür gesucht.

Lünen

, 21.12.2021, 11:20 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nach einem heftigen Streit mit seiner Partnerin setzte sich ein Lüner (49) hinter das Steuer, kam in Unna von der Straße ab und landete im Feld. Danach stellte sich heraus, dass der Mann stark alkoholisiert war. Nun begann sein Prozess vor dem Amtsgericht Unna.

Der Unfall ereignete sich in der Nacht auf den 23. Mai in Unna im Bereich der Straße Hemmerder Landwehr. Der Mann aus Lünen verfehlte die Straße und landete mit seinem Fiat buchstäblich auf einem Acker, wo ihn ein Zeuge später entdeckte. Die Polizei wurde verständigt und als die Beamten eintrafen, stellte sich relativ schnell heraus, dass der 49-Jährige knapp 2,3 Promille im Blut hatte. Und somit, so der Vorwurf, hatte er sich fahrlässiger Trunkenheit im Straßenverkehr schuldig gemacht.

Festgefahren und ohne Hilfe

Nun saß er in Unna auf der Anklagebank – und lieferte gemeinsam mit seinem Verteidiger eine etwas andere Version der Mainacht. Demnach kam es zu der Auseinandersetzung, er trank ein wenig, fuhr los, sah im Dunkeln und bei Regen die Fahrbahn nicht richtig und landete im Feld. Er habe sich regelrecht festgefahren, sei dort nicht mehr weggekommen und es sei auch niemand zur Hilfe geeilt. Und da der Tag nun ohnehin im Eimer gewesen sei, habe er zu der im Auto gelagerten Flasche Jägermeister gegriffen und die geleert.

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„Ich war sehr traurig, Ich dachte, man wird mich überhaupt nicht finden. Da habe ich die Flasche genommen. Das war ein großer Fehler.“ Besagte Flasche habe die Polizei auch später gesehen. Sie habe an einem Straßenschild gestanden. Und wenn er der Polizei erst etwas anderes erzählt habe, sei das, weil er unter Schock gestanden habe. Mittlerweile trinke er überhaupt keinen Alkohol mehr – auch um seine Beziehung zu retten.

Befragung einer weiteren Zeugin

Nach dieser Einlassung hörte das Gericht den Zeugen, der den Angeklagten und sein Auto auf dem Acker fand. Der 33-jährige Unnaer beschrieb den unsicheren Gang und die verwaschene Sprache des Lüners, der ihn aufgefordert habe, den ADAC zu rufen. Auch habe der Unfallfahrer gesagt, dass er dort bereits eine Weile stehe. Eine Jägermeister-Flasche habe er nicht gesehen. Und auch eine Polizistin, die vor Ort war, konnte sich an eine derartige Flasche nicht erinnern.

Unter den Voraussetzungen sahen die Vertreterin der Anklage und der Richter weiteren Aufklärungsbedarf. Anfang kommenden Jahres soll der Prozess mit der Befragung einer weiteren Zeugin fortgesetzt werden. Und bis zu diesem Termin soll auch ein Gutachten zu der Frage, ob die Nachtrunk-Version des Angeklagten zu den Promillewerten und den Begleitstoffen in seinem Blut passen könnte, eingeholt werden.

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