Die ersten Sprengarbeiten am Steag-Kraftwerk fanden bereits am 2. Oktober statt. © Goldstein (A)

Großbaustelle

Steag-Kraftwerk in Lünen: Hagedorn-Gruppe erklärt „heimliche“ Sprengung

Ein lauter Knall schreckte am Freitag (2. Oktober) Teile der Lüner Bevölkerung auf. Ein Teil des ehemaligen Steag-Kraftwerks war heimlich gesprengt worden - nun erklärt der Besitzer, warum.

Lünen

, 05.10.2020 / Lesedauer: 3 min

Eigentlich sollten frühestens im März die Sprengmeister auf dem ehemaligen Steag-Kraftwerksgelände ihre Arbeit aufnehmen. Das war zumindest bisher die offizielle Aussage der Hagedorn-Unternehmensgruppe, die das Areal im November 2019 gekauft hatte und seitdem den Rückbau des Gebäudekolosses verantwortet.

Kesselhaus, Schornsteine und Kühlturm sollen im Frühjahr 2021 gesprengt werden. Doch bereits am vergangenen Freitag (2. Oktober) gab es einen lauten Knall - und die Rauchgasentschwefelungsanlage fiel in sich zusammen. Die Aktion hat so manchen Lüner überrascht. Doch die „heimliche“ Sprengung war beabsichtigt, wie Hagedorn am Montagabend (5. Oktober) auf Anfrage unserer Redaktion erklärte.

„Durch eine Bekanntgabe wäre es aller Voraussicht nach zu einer Menschenansammlung gekommen, die unbedingt vermieden werden sollte“, erklärt Geschäftsführer Rick Mädel. „Im Zuge effizienter Rückbaumaßnahmen“ sei es darüber hinaus üblich, dass hin und wieder kleine Sprengungen durchgeführt werden. Weitere Details zur Sprengung und zum weiteren Vorgehen bei der Entsorgung des gesprengten Bereiches machte der Hagedorn-Geschäftsführer nicht.

Zwar berichten Augen- beziehungsweise Ohrenzeugen, dass für die Sprengung der Verkehr auf der angrenzenden Brunnenstraße kurzfristig angehalten wurde. Laut Hagedorn sei der Sicherheitsbereich für die Sprengung jedoch auf die Grundstücksfläche begrenzt gewesen. Deshalb sei eine öffentliche Bekanntgabe der Aktion auch nicht vorgeschrieben gewesen.

Video zeigt Sprengung

Allerdings existiert im Internet ein Video der Sprengung, das auf dem Gelände, von der rückwärtigen Seite des Kraftwerks aus, aufgenommen wurde. Der Urheber - ein Nutzer namens „Abbruchschrotti“, der auf seinem Youtube-Kanal diverse Sprengvideos veröffentlicht - hatte zuvor bereits auf Facebook Fotos von der Baustelle in Lünen geteilt, die ebenfalls auf dem Gelände entstanden sind. Eine Unternehmenssprecherin erklärte allerdings, dass das Video weder von Hagedorn in Auftrag gegeben noch autorisiert gewesen sei.

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Anders wird es bei den Sprengungen laufen, die im März vorgesehen sind. Dann will Hagedorn die Öffentlichkeit frühzeitig informieren und den Bereich „entsprechend eines umfangreichen Sicherheitskonzeptes“ absperren. Zuvor wird unter anderem „Deutschlands größer Abrissbagger“, der 230 Tonnen schwere KMC1600, Teile des Kraftwerks niederreißen.

Nachdem das Gebäude komplett zurückgebaut ist, will die Düsseldorfer DFI Partners AG das Gelände vermarkten. Derzeit läuft beim Regionalverband Ruhr (RVR) das Beteiligungsverfahren für den „Teilplan Regionale Kooperationsstandorte“, der die Umwandlung der Kraftwerksfläche in eine Gewerbegebiet ermöglichen soll.

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Anm. d. Red.: Zunächst hatte die Hagedorn-Gruppe berichtet, dass die Rauchgasentgiftungsanlage gesprengt worden sei. Inzwischen hat sich das Unternehmen korrigiert, es handelte sich um die Rauchgasentschwefelungsanlage. Wir haben die entsprechende Passage angepasst.

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