
Vor drei Wochen sorgten die Kölner Teller noch für Ärger bei Radfahrern. Nun hat die Stadt auf die Beschwerden reagiert. © Sophie Schober
Stadt entfernt Kölner Teller an Lüner Kreisverkehr: 1400 Euro für nichts!
Meinung
Dass die Kölner Teller an einem Lüner Kreisverkehr nach vier Wochen wieder verschwunden sind, zeigt, dass die Lüner Verkehrspolitik neuen Schwung braucht, meint unsere Autorin.
Mit dieser Maßnahme zur Verkehrssicherung hat die Stadt Lünen keinen Glücksgriff gemacht: Gut vier Wochen lagen am Kreisverkehr an der Cappenberger Straße Kölner Teller auf der Fahrbahn. Sowohl im Innenkreis, um das gerade Durchfahren durch den Kreisel zu verhindern, als auch nah an der Einfahrt des Radweges. Und genau die sind mittlerweile wieder verwunden – auf Geheiß des Bürgermeisters persönlich.
Verkehrswende nicht ohne Wertschätzung
Der Grund: Etliche Radfahrerende sowie der AFDC hatten sich beschwert. Die Teller würden nicht für mehr Sicherheit sorgen, sondern die Gefahr für Radfahrer vergrößern. Denn diese waren an der Ausfahrt zur Wehrenboldstraße so eng an der Radspur positioniert, dass einige Radfahrer mit ihnen kollidierten. Schlimme Stürze konnten nur mit Mühe verhindert werden.
Damit ist der Versuch der Stadt, die Radfahrer im Straßenverkehr zu schützen, gescheitert und hat den Steuerzahler 1400 Euro gekostet. Es scheint, als hätten die Verantwortlichen im Rathaus nicht lange genug nachgedacht, was die Fahrt der Radfahrer an der Engstelle des Kreisverkehres wirklich sicher macht.
Ein Fehler, denn wer sich auf dem Rad nicht sicher fühlt, nimmt lieber das Auto. Und so wird es nichts mit Verkehrswende und neuer Mobilität in der Stadt. Die Verkehrspolitik der Stadt muss endlich den Schwung aufs Rad schaffen!
Sophie Schober, aufgewachsen im Erzgebirge, wusste schon während des Soziologie-Studiums in Bamberg genau, dass sie im Lokaljournalismus landen will. Nach etlichen Praktika und Volontariat bei der Freien Presse verschlug es sie von Chemnitz ins beschauliche Cappenberg. Wenn sie nicht in der Redaktion sitzt, ist sie mit ihrem Hund im Cappenberger Wald unterwegs.
