Wenn das MVZ Prof. Uhlenbrock und Partner die Abteilung für Nuklearmedizin im Facharztzentrum an der Altstadtstraße zum Jahresende schließt, bleiben die Patienten in Lünen nicht unversorgt. Im direkt gegenüber liegenden St. Marien Hospital ist Chefarzt Dr. Peter Lenz mit halbem Sitz auch als Kassenarzt tätig. Er behandelt dort seit mehr als zehn Jahren ambulant. Die Versorgung der Patientinnen und Patienten umfasst „das gesamte Spektrum der Nuklearmedizin“, beschreibt Peter Lenz. Es reicht von Untersuchungen der Schilddrüse, bis zu Herz, Lunge, Knochen, Nieren, Gehirn und Lymphbahnen. Auch spezielle Untersuchungen im Rahmen der Entzündungsdiagnostik und der Onkologie zählen dazu.
Dem Nuklearmediziner steht dafür ein eigenes Labor und moderneste Technik zur Verfügung. Dazu zählen zwei Kameras. Eine ist eine SPECT-CT-Kamera, bei der die Organe und deren Stoffwechsel dreidimensional und als Schnittbilder dargestellt werden können. „Fast ausnahmslos werden die Befundberichte innerhalb von 24 Stunden versandt“, schildert Peter Lenz. Sollte bei Patienten eine zeitnahe stationäre Behandlung notwendig sein, werde gemeinsam mit dem Hausarzt eine geeignete Einrichtung ausgewählt.
Onkolgische Diagnostik

Um Tumorzellen sichtbar machen zu können, hat das St. Marien Hospital High-Tech angemietet. Der Positronen-Emissions-Tomograph (PET) in Kombination mit einem Computertomographen (CT) rollt alle vier Wochen per Lkw an. Sollte kurzfristig eine solche Untersuchung nötig sein, „bestehen gute Kontakte zu den PET/CT-Standorten in Dortmund und Münster“, berichtet Peter Lenz. Die Technik nutzt der onkologischen Diagnostik. Dazu wird radioaktiv markierter Traubenzucker in die Blutbahn injiziert.
Weil die Tumorzellen den Traubenzucker besonders intensiv aufnehmen, kann ihre Verteilung durch die so genannte Hybridbildgebung im PET/CT genau abgebildet werden. Bei Patienten mit Lungenkrebs und Lymphdrüsenkrebs ist die ambulante Untersuchung eine Kassenleistung. „Die Strahlenbelastung für die Patienten ist durch den radioaktiv markierten Traubenzucker geringer einzustufen als die einer diagnostischen Computertomographie von Lunge oder Bauch“, erklärt Peter Lenz. In der wöchentlichen Tumorkonferenz des St. Marien Hospitals werden die Untersuchungsergebnisse mit Vertretern anderer Fachdisziplinen besprochen
Zweiter Nuklearmediziner im St. Marien
Nur Mediziner mit besonderer Erfahrung dürfen als Vertragsärzte diese PET/CT-Untersuchungen ambulant durchführen. Sie müssen mindestens 1.000 dieser PET-Untersuchungen in den vergangenen fünf Jahren vor Antragstellung und entsprechende Geräte nachweisen. Die spezielle Genehmigung der kassenärztlichen Vereinigung wird alle zwei Jahre überprüft und neu erteilt.
In der „KV-Ambulanz Nuklearmedizin“ am St. Marien Hospital gehört diese Untersuchung seit 2015 ins Programm. Seit dem Frühjahr 2023 ist mit Dr. Matthias Dittmann ein zweiter Nuklearmediziner im St. Marien Hospital tätig, der Peter Lenz bei dessen Abwesenheit auch am Kassenarztsitz vertritt. Dadurch ist die ambulante kassenärztliche Versorgung lückenlos gewährleistet.
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