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Spendenaktion für Tafel findet jetzt statt auf zwei Höfen in Lünen
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Jedes Jahr im Mai werden in Lünen Sach- und Geldspenden für die Tafel gesammelt. Auch in diesem Jahr - trotz Corona. Zum ersten Mal werden die Spenden auf zwei Höfen angenommen.
Es ist eine gute Tradition, die die Lüner Frauen der Organisation Soroptimist seit vielen Jahren im Mai umsetzen. Auch in diesem Jahr, trotz Corona. Sie bitten um Sach-und Geldspenden für die Unnaer Tafel, die vor allem in der Ausgabestelle Lünen in Gahmen verteilt werden.
Auch in diesem Jahr trafen sich die Lüner Vertreterinnen von Soroptimist wieder auf dem Hof von Elisabeth Schulze Wethmar und ihrer Familie mit Ulrike Trümper, der Vorsitzenden der Unnaer Tafel, um die Einzelheiten zu besprechen.
Zum ersten Mal werden die Spenden auf zwei Höfen eingesammelt. Abgegeben werden können sie am Freitag, 15. Mai, von 14 bis 18 Uhr und am Samstag, 16. Mai, von 10 bis 14 Uhr. Sowohl auf dem Hof Schulze Wethmar, Waldweg 3, in Wethmar, als auch auf dem Hof Giesebrecht, Im Dorf 23, in Niederaden.
Gesammelt werden haltbare Lebensmittel, Hygieneartikel, Geld und auch Gutscheine für verschiedene Geschäfte.
Schutzmasken und Desinfektionsmittel angeschafft
„Die Tafel-Ausgabestellen in Lünen und Unna haben wir geöffnet, wir hoffen, dass wir Ende Mai eine weitere Ausgabe öffnen können“, sagt Ulrike Trümper. Bevor die Ausgaben geöffnet wurden, mussten erst einmal Schutzmasken und Desinfektionsmittel angeschafft werden. Damit alle Auflagen wegen Corona eingehalten werden können.
Die Ausgabe erfolgt unter dem Motto „risikoarm und kostenlos“. Deshalb erhalten die Tafel-Kunden jeweils eine Papiertüte voller Waren. „Wir haben bewusst keine Plastiktüten bestellt, sondern welche aus Papier, der Umwelt zuliebe.“ Nun passt in Papiertüten aber nicht so viel rein. Deshalb bittet die Tafel, diesmal nicht unbedingt Konservendosen zu spenden, sondern sich vielleicht doch für Gutscheine für Supermärkte oder Drogerien zu entscheiden. „Wir werden auf den Gutscheinen vermerken, dass dafür weder Tabakwaren noch Alkohol gekauft werden kann“, so Ulrike Trümper.
Waren in Papiertüte gepackt für die Tafel-Kunden
Die Abgabe erfolgt derzeit bei den Ausgabestellen so: Alles findet draußen statt, pro Kunde gibt es eine gefüllte Papiertüte, die in einen Einkaufswagen gestellt wird, der dann durch einen Vorhang zu dem Tafel-Kunden geschoben wird.
Ulrike Trümper: „Ich denke, die Leute freuen sich bestimmt über Gutscheine, aber auch Hygieneartikel.“
Kleidung wird diesmal nicht angenommen
Eines wird in diesem Jahr bei der Aktion von Soroptimist nicht angenommen: Kleidung. In den vergangenen Jahren hatten viele Spender gut erhaltene Kleidung für Erwachsene und Kinder abgegeben, die auch gut bei den Tafel-Kunden ankam. Diesmal machen Corona-Auflagen das unmöglich. „Da die Kleidung mit Coronaviren kontaminiert sein könnte, darf sie nicht in unsere Räume. Oder wir müssten alles waschen, das können wir nicht leisten“, so Ulrike Trümper.
Zumal schon die Kleidung der Fahrer nach jeder Tour gewechselt und gewaschen werden muss, um Infektionsgefahr zu bannen. „Mir persönlich tut es leid, dass wir keine Kleidung annehmen dürfen. Aber es geht nicht, wir werden auch kontrolliert, ob wir die Auflagen auch einhalten“, so Ulrike Trümper.
Kosten laufen weiter - aber keine Einnahmen
Für die Tafel sieht es derzeit so aus, dass alle Kosten weiterlaufen, es aber keine Einnahmen gibt, sagt die Tafel-Chefin. Auch bei den Mitarbeitern gab es Probleme: „Man hat uns die Ein-Euro-Jobber abgezogen, die werden zum Glück nun aber wiederkommen - natürlich mit Auflagen wegen Corona.“ Zunächst seien Abiturienten zur Tafel gekommen, die ihre Mitarbeit angeboten haben. „Kurz danach sollten sie dann wieder in die Schule und das Ganze hat sich erldigt.“
Nun hoffen die Lüner Frauen von Soroptimist auf viele Spenden für die Tafel auch in dieser schwierigen Zeit.
- Der Name Soroptimist ist vom Lateinischen sorores optimae („die besten Schwestern“) abgeleitet.
- Soroptimist International (SI) ist eine der weltweit größten Service-Organisationen berufstätiger Frauen mit gesellschaftspolitischem Engagement.
- Soroptimistinnen befassen sich mit Fragen der rechtlichen, sozialen und beruflichen Stellung der Frau und vertreten die Position der Frauen in der öffentlichen Diskussion.
- Sie setzen sich ein für die Verbesserung der Lebensbedingungen für Frauen und Mädchen. Sie agieren lokal, regional, national und global.
- Informationen auf der Webseite https://www.soroptimist.de/wer-wir-sind/organisation/
Beate Rottgardt, 1963 in Frankfurt am Main geboren, ist seit 1972 Lünerin. Nach dem Volontariat wurde sie 1987 Redakteurin in Lünen. Schule, Senioren, Kultur sind die Themen, die ihr am Herzen liegen. Genauso wie Begegnungen mit Menschen.
