Sparkassen-Fusion ist zum Jahreswechsel geplant
Schließungen nicht ausgeschlossen
Die Fusion der Stadtsparkasse Werne mit der doppelt so großen Sparkasse Lünen-Selm soll zum 1. Januar 2016 erfolgen. Das haben am Donnerstagabend die Bürgermeister der drei Städte angekündigt: ein Schritt, um die anhaltende Niedrigzinsphase zu überstehen – allerdings nicht, um Filialschließungen zu verhindern.

Regional, nah und mit Werne verbunden: So stellt sich die Stadtsparkasse Werne dar. Jetzt könnte bei einer Fusion der Hauptsitz ins größere Lünen verlegt werden.
„Wir können das nicht ausschließen, dass es zu Schließungen kommen wird“, sagte Achim Schwarz, Vorstand des Verwaltungsrats der Sparkasse Lünen.
Konkrete Pläne gäbe es aber noch nicht. Die Fusion sei allerdings nicht die Ursache dafür, ergänzte Wernes Bürgermeister Lothar Christ. „Das wäre erst recht so, wenn wir nicht fusionierten.“
Rund 400 Mitarbeiter werde die Sparkasse haben, wenn Werne dem Zweckverband der Sparkasse Lünen-Selm beitritt. „Kündigungen wird es nicht geben“, wiederholte Christ, was er auch bereits im April gesagt hatte, als die Bürgermeister erstmals öffentlich über Fusionspläne sprachen.
Vorstandsfrage noch ungeklärt
Ohne den Zusammenschluss wären Kündigungen wahrscheinlich unvermeidlich geworden. So sehr würden die historische Zinsebbe einerseits und die anhaltende Flut immer neuer Regulierungsaufgaben der Finanzaufsicht selbst ertrags- und eigenkapitalstarke Geldhäuser wie die benachbarten Sparkassen in Bedrängnis bringen.
Wer an der Spitze der Sparkasse stehen wird – Wernes Vorstand Thomas Lohmann oder sein Lüner Kollege Ulrich Fischer - , ist am Donnerstag offen geblieben. Das solle in einem eigenen Termin mitgeteilt werden, so Selms Bürgermeister Mario Löhr. „Bei Sparkassen einer Größenordnung wie unserer künftig sind zwei Vorstände aber durchaus üblich“, ließ Achim Schwarz durchblicken.