Das Archivbild zeigt das Sparkassenlogo, fest montiert an einer Hauswand. Die Sparkasse an der Lippe will ihr Digital-Geschäft deutlich ausbauen.

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Sparkasse an der Lippe investiert in digitales Service-Center

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Mit einer Investition von mehreren hunderttausend Euro will die Sparkasse an der Lippe ihr digitales Kundengeschäft am Firmensitz in der Lüner Innenstadt weiter ausbauen.

Lünen

, 30.04.2021, 14:15 Uhr / Lesedauer: 2 min

So wie in vielen anderen Wirtschaftszweigen, hat die Digitalisierung von Geschäftsbereichen im Corona-Jahr 2020 auch bei der Sparkasse an der Lippe deutlich Fahrt aufgenommen:

„Mit einer Quote von mehr als 60 Prozent nutzt inzwischen der überwiegende Teil der rund 76.000 Kunden der Sparkasse an der Lippe das Onlinebanking zur Abwicklung des persönlichen oder betrieblichen Zahlungsverkehrs. Gerade im letzten Jahr ist die Quote um fast 10 Prozent gestiegen.“

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Das sagte Heiko Rautert, Vorstandsvorsitzender des öffentlich-rechtlichen Geldinstituts am Montag (26. April) in einem Pressegespräch. Als Beleg nannten Rautert und sein Vorstandskollege Martin Abdinghoff folgende Daten und Fakten:

  • 1,2 Millionen Mal wurde den Angaben zufolge von Kunden in 2020 auf das Onlinebanking zugegriffen; 32 Millionen Transaktionen wurden durchgeführt.
  • 7.000 Mal sei die Bezahlung über die Smartphone-Kontakte – KWITT – im Durchschnitt monatlich genutzt worden, hieß es.
  • Dass sich die Digitalisierung auch im Wertpapiergeschäft durchsetze, zeigt nach Vorstandsangaben die Zahl von 116.000 Zugriffen auf die S-Invest-App, einem Medium zum Wertpapierhandel für Privatkunden.
  • Auch die Multibanking-Funktion, also die Möglichkeit, auch fremde Bankverbindungen im Sparkassen-Onlinebanking einzubinden, erfreue sich steigender Beliebtheit.
  • Mehr als 200 Kartenzahlungsterminals (plus 20 Prozent in 2020) sind bei Kunden der Sparkasse an der Lippe im Einsatz. Auf der anderen Seite sinkt auch die Anzahl von Bargeldverfügungen an den Geldautomaten signifikant.

Digitales Kunden-Service-Center

Um diesem - sich schon vor Beginn der Corona-Pandemie Anfang 2020 abzeichnenden - Digital-Trend noch gerechter zu werden, eröffnet die Sparkasse an der Lippe im Sommer dieses Jahres ein digitales Kunden-Service-Center am Firmensitz in der Lüner Innenstadt. Dafür nimmt die Sparkasse „einen mittleren sechsstelligen Betrag“ (Abdinghoff) in die Hand.

In dem Service-Center sollen von den 330 Sparkassen-Mitarbeitern 25 arbeiten und, wie es hieß, „auf dem neuesten technischen Stand online (Videoberatung) oder telefonisch für alle Fragen rund um die persönlichen Finanzen der Kundinnen und Kunden zur Verfügung“ stehen.

„Das digitale Kunden-Service-Center wird unsere größte Geschäftsstelle“, sagte Sparkassenvorstand Martin Abdinghoff:

„Damit möchte wir das Servicelevel nochmals deutlich verbessern, denn gerade in Zeiten von Corona nimmt der Kunde das Angebot der Distanzberatung auch gerne an.“ Auf das Filialnetz soll die Großinvestition keine Auswirkungen haben.

Allein die Anzahl der eingehenden Telefonate sei im Jahr 2020 von rund 100.000 auf 137.000 angestiegen, sagte Abdinghoff weiter. Daneben werde auch „Chatbot Linda“ auf der Internetseite der Sparkasse als digitale Ansprechpartnerin stärker nachgefragt: „Über 1.000 Kunden nutzen den Service im Schnitt im Monat.“

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Das abgelaufene Geschäftsjahr 2020 zeichnete sich nach Angaben der Sparkassenvorstände insbesondere dadurch aus, dass die „Sparkasse vor allem als verlässlicher Berater“ gefragt war. „Wir haben vielfach Hilfe geleistet, um Kunden in Notlagen mit Liquidität zu versorgen. Das gilt besonders im Bereich der Firmenkunden“, sagte Heiko Rautert. Schon früh seien Kunden auf die Möglichkeit der Tilgungsaussetzung angesprochen worden. Rund 400 Verträge befänden sich in der Aussetzung, sagte Rautert: „Darüber hinaus befassten sich phasenweise nahezu alle Kundengespräche mit den Fördertöpfen und deren Zugangsmöglichkeiten.“