SIBA wächst Geschäftsführer setzt auf weiteren Produktionsstandort in Lünen

SIBA wächst : Firma setzt auf weiteren Produktionsstandort in Lünen
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Als Hersteller von Sicherungen ist das Lüner Familienunternehmen SIBA weltweit erfolgreich. Ob neun Kilo schwere Sicherungen für Trafos von Hochspannungsleitungen oder winzig kleine in Elektrogeräten - überall sorgen die Sicherungen aus Lünen für den Schutz wichtiger Anlagen und Geräte. Das Unternehmen profitiert trotz Corona- und Energiekrise von einem „guten, kontinuierlichen Wachstum“, wie Geschäftsführer Michael Schröer erklärt.

Und genau da liegt ein Problem. Denn am Stammsitz an der Borker Straße sind die Kapazitäten ausgereizt. SIBA braucht mehr Platz. „Wir haben so viel zu tun, dass wir nicht mehr auskommen“, so Schröer.

Schon seit fünf Jahren ist den Verantwortlichen klar, dass langfristig die Produktionsfläche für das Unternehmen mit seinen 450 Beschäftigten in der Lüner Innenstadt nicht ausreicht. Ein Gelände nebenan, das der Werkstatt Blomenkemper, hatte SIBA bereits gekauft. Damals entstand das zweite Hochregallager. Doch mehr Fläche ist nicht da.

Neue Perspektive ab April

In Zusammenarbeit mit der Lüner Wirtschaftsförderung hat die Firma SIBA, die auf mehr als 75 Jahre Unternehmensgeschichte zurückblickt, nach räumlichen Alternativen gesucht. Auch über die Stadtgrenzen hinaus. Jetzt hat sich eine Perspektive ergeben. Gar nicht so weit weg vom Firmensitz.

Ab 1. April mietet SIBA eine 5000 Quadratmeter große Produktionshalle auf dem einstigen Caterpillar-Areal, das das Unternehmen Hauhinco aus Sprockhövel übernommen hat. Es handelt sich um die Halle 6, die laut Schröer in gutem Zustand sei. Hier wolle SIBA seine Produktionsmaschinen aufbauen, um Geräteschutzsicherungen herzustellen. Neben Hochspannungs- und Niederspannungssicherungen sowie Halbleiterschutz ist auch der Geräteschutzbereich ein wachsender.

Bei SIBA sind nicht nur Maschinen im Einsatz, vieles ist auch noch Handarbeit. Die Verlagerung der Produktion in die erste Außenstelle des Unternehmens soll im laufenden Prozess vollzogen werden. „Stillstand durch den Umzug wird es nicht geben“, sagt Schröer.

Konzept für Areal in Wethmar

Der Bereich „green energy“ gewinnt an Bedeutung. Der Ausbau von Photovoltaik und vor allem die Speicherung von Energie seien derzeit wichtige Themen. Auch für SIBA. Denn die Technik muss abgesichert werden - mit Sicherungen aus dem Segment Halbleiterschutz. „Die Entwicklung geht weiter“, erläutert Schröer.

Das trifft auch auf das Unternehmen zu. Wie viele Mitarbeitende in der neuen Halle tätig sein werden, kann Schröer jetzt noch nicht sagen. Doch SIBA baut auf Wethmar. „In diesen schwierigen Zeiten ist man froh, wenn man sich solchen Herausforderungen widmen kann“, erklärt er.

Damit passt das Unternehmen genau in das Konzept von Hauhinco, das von den 250.000 Quadratmetern Gesamtfläche selbst nur 35.000 Quadratmeter nutzen will. Den Rest wolle man vermieten, hatte Christopher Koslowski, geschäftsführender Gesellschafter von Hauhinco, bereits im Oktober vergangenen Jahres angekündigt.

Photovoltaik auf den Dächern

Auf dem ehemaligen Caterpillar-Gelände mietet SIBA ab April eine Halle an.
Auf dem ehemaligen Caterpillar-Gelände mietet SIBA ab April eine Halle an. © Stachelhaus (A)

Koslowski erklärte damals, er hoffe, mithilfe der anderen Firmen und Unterstützung durch Stadt und Wirtschaftsförderung in den Lüner Campus „Leben zu bringen“. Dabei spiele das Thema Wasserstoff eine Rolle. Es gebe Firmen auch aus der Umgebung, die in diesem Bereich Möglichkeiten des Wachstums sehen.

40.000 Quadratmeter Photovoltaik sollen auf den Dächern angebracht werden. Hauhinco wolle in seinem Bereich ab Sommer 2023 Co2-neutral sein, hatte Koslowski angekündigt.

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