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Schwarzlohn-Prozess: Lünerin offenbart hohen Schuldenberg
Landgericht Bochum
Jetzt wird es ernst: Im Prozess um Schwarzarbeit, Steuerhinterziehung und einen Millionenschaden hat sich eine 39-jährige Lünerin erstmals geäußert.
Im Schwarzlohnprozess gegen ein Ehepaar aus Lünen und einen mitangeklagten Ex-Bauunternehmer haben sich am Mittwoch (24. Februar) erstmals zwei Angeklagte am Bochumer Landgericht geäußert. Die 39-jährige Lünerin gab preis, dass sie nach einem Hauskauf und einer jüngsten coronabedingten Lokal-Aufgabe aktuell einen Schuldenberg von fast 400.000 Euro vor sich hat. Zu den Betrugs-Vorwürfen wollte die zweifache Mutter dagegen vorerst nichts sagen.
Auch der Hauptangeklagte, ein ehemaliger Bauunternehmer aus Witten, gab zunächst nur Erklärungen zu seinem Lebenslauf ab. Der 50-Jährige ist inzwischen beschäftigungslos und lebt von Arbeitslosen-Unterstützung. Auch der Ex-Bauunternehmer sieht sich hohen finanziellen Forderungen ausgesetzt. Ein drei Millionen Euro „schwerer“ Steuerbescheid in der Angelegenheit, um die seit Dienstag vor der 6. Wirtschaftsstrafkammer verhandelt wird, ist inzwischen ergangen.
Millionenschaden
Die beiden Angeklagten aus Lünen sollen gemeinsam mit dem Ex-Chef einer Wittener Baufirma von 2014 bis 2017 ein illegales Schwarzlohn-System mit einem Millionenschaden eingerichtet haben. Der Mann aus Lünen, der bislang als einziger Angeklagter noch gar keine Angaben gemacht hat, soll mit dem Chef die Geschäfte gelenkt haben. Die Frau soll laut Anklage handschriftliche Scheinrechnungsvorlagen erstellt haben. Der Prozess wird fortgesetzt.