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Schwarzarbeit: Prozess gegen Lüner Paar wegen Millionen-Betrug auf Eis
Lüner Ehepaar angeklagt
Der verlängerte Corona-Lockdown hat am Bochumer Landgericht bereits im Vorfeld seine Kreise gezogen: Der Neustart des Prozesses um Schwarzarbeit gegen ein Lüner Paar wurde kurzfristig verschoben.
Vorerst kein Neustart im Prozess um mutmaßlich millionenschwere Schwarzlohn-Betrügereien durch ein Ehepaar aus Lünen und einen mitangeklagten Bauunternehmer: Das Bochumer Landgericht bestätigte am Mittwoch, dass alle Pläne für einen Prozessbeginn im Januar „mit Blick auf die Pandemie-Lage“ kurzfristig geändert worden sind. In Anlehnung an den nun verlängerten Corona-Lockdown bis zum 14. Februar soll frühestens danach eine neue Terminierung festgelegt werden.
Nach dem ursprünglichen Prozessauftakt Anfang Dezember 2020, bei dem alle drei Angeklagte zu den Vorwürfen geschwiegen hatten, hatten die Richter der 6. Wirtschaftsstrafkammer kurz vor Weihnachten die Infektionsschutz-Reißleine gezogen und die Fortsetzung des Prozesses mit Blick auf erhöhte Gesundheitsrisiken für alle Prozessbeteiligten abgebrochen.
Die beiden Angeklagten aus Lünen sollen gemeinsam mit dem Chef einer Wittener Baufirma jahrelang ein illegales Schwarzlohn-System eingerichtet haben. Die Anklage beziffert den Sozialversicherungs- und Steuerschaden auf insgesamt rund 3,1 Millionen Euro.
Der Mann aus Lünen war formell in der Firma Arbeitnehmer, soll tatsächlich mit dem Chef die Geschäfte gelenkt haben. Die Lünerin soll laut Anklage handschriftliche Scheinrechnungsvorlagen erstellt haben.