Konkurrenz im Straßenverkehr © dpa

ADFC-Fahrradklimatest

Schulnote 3,9: Viel Kritik an Situation für Radfahrer in Lünen

Verschmutzte, schmale oder blockierte Radwege: Viele fühlen sich nicht sicher, wenn sie auf den Lüner Straßen unterwegs sind. Das ergibt der aktuelle Fahrradklimatest der ADFC.

Lünen

, 11.04.2019 / Lesedauer: 3 min

Beim Fahrradklimatest des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) von 2018 hat sich Lünen trotz vieler Maßnahmen nur gering verbessern können - von der Schulnote 4,0 auf 3,9. Im Vergleich zu anderen Städten ähnlicher Größe ist Lünen jedoch im guten Mittelfeld gelandet. Die Lippestadt erreichte den 45. Platz von 106 Städten. Bei dem letzten Test von 2016 schaffte sie es gerade mal auf den 69. Platz.

Wettstreit im Straßenverkehr

Der Fahrradklimatest wird alle zwei Jahre durchgeführt, ist allerdings nicht repräsentativ. Im Herbst 2018 konnten die Bürger Fragen zu den Themen Sicherheit, Komfort, Infrastruktur und Fahrradklima beantworten. Bundesweit beteiligten sich rund 170.000 Radfahrer - 40 Prozent mehr als 2016. Auch in Lünen ist die Beteiligung gestiegen: 185 Bürger haben den Fragebogen ausgefüllt. „Die Leute wollen mehr Kritik üben, da der Verkehr kurz vor dem Kollabieren ist“, begründet das Reinhard Koch, Sprecher des ADFC Lünen. Die Anzahl der Verkehrsteilnehmer sei deutlich gestiegen. Deshalb komme es, besonders unter Fußgängern und Radfahrern, schneller zu Konflikten. Grund dafür seien laut Koch die Lüner selbst: „Jeder meint, er wäre im Recht.“

Stadt-Pressesprecher Benedikt Spangardt sagt: Eine Stadt mit einem hohen Verkehrsaufkommen brauche für alle Verkehrsteilnehmer verträgliche Kompromisse. Ansonsten gebe es einen Wettstreit um Raum und Zeit.

Verbesserung des Radverkehrs bleibt Daueraufgabe

Ist die Stadt aktiv genug? Koch ist der Ansicht, dass die Verwaltung wach geworden ist und mit vielen Aktionen versucht, den Stadtverkehr sicher zu machen. Das Konzept Rad+ sei dafür unter anderem eine gute Grundlage. Doch reiche das noch lange nicht aus. Das Fahrradklima habe sich zwar gering gesteigert, sei aber nicht gut genug. „Verwaltung und Politik haben eine positive Einstellung, aber an der Umsetzung scheitert es“, sagt Koch. Zudem fehle es der Stadt an Geld.

Die Verwaltung ist sich sicher, dass die Verbesserung des Radverkehrs eine Daueraufgabe bleibt. Die konkreten Ziele bis 2020 seien unter anderem die Ausweitung der Fahrradstellplätze im Umfeld des Rathauses, die Erneuerung des Leezenpatts und die Planung einer Radwegeverbindung zwischen Brambauer und Lünen, sagt Spangardt.

Genau wie im letzten Test bewerteten die Fahrradfahrer besonders negativ die Ampelschaltungen, die schlechte Reinigung der Radwege und mangelnde Kontrolle von Falschparkern auf Radwegen. Positiv hingegen sahen die Teilnehmer die Öffnung der Einbahnstraßen für Radfahrer, sichere Abstellmöglichkeiten sowie gute Wegweisung.

Es gibt noch Luft nach oben: „Für Lünen muss es das Ziel sein, beim nächsten Test 2020 besser abzuschneiden“, sagt Stadtsprecher Spangardt. Erst dann könne die Stadt zufrieden sein.

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