Schrankenloses Parken am Parkhaus Tobiaspark in Lünen „Es geht alles viel schneller“

Schrankenloses Parken am Tobiaspark: „Es geht alles viel schneller“
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Einen Parkplatz in der Innenstadt von Lünen zu finden, fällt vielen schwer. Eine Alternative ist das Parkhaus am Tobiaspark – in dem man seit Anfang schranken- und bargeldlos parken kann, wie auch im Parkhaus Mersch, in dem am St. Marien Hospital und auf dem Action-Parkplatz. „Das neue, zeitgemäße Konzept ist barrierefrei. Durch die Abschaffung von Schranken entfällt das Ticketziehen und die Zahlung erfolgt bargeldlos über moderne digitale Zahlungsmethoden“, heißt es vom Bauverein zu Lünen, der ein erstes positives Fazit zur Umstellung zieht.

Doch wie sehen das die Menschen vor Ort, die teilweise zum ersten Mal im Parkhaus parken? „Für uns ist das gut, wir müssen keine Zettel ziehen und es geht alles schneller“, sagt Jürgen Götte (64). Er weiß aber, dass das nicht jeder so sieht: „Für uns ist das zwar gut, aber für Menschen, die schon älter sind, könnte das zu Problemen führen. Im Urlaub haben wir das schon erlebt, da waren Seniorinnen, die damit gar nicht zurechtkamen. Auch meine Frau hatte zuerst Probleme.“

Mehrere positive Stimmen

Reinhard Pfeiffer (70) ist ebenso ein Fan des bargeldlosen Parkens. „Im Prinzip finde ich das gut, das macht es einfacher“, sagt er. Auch nutze er verschiedene Parkapps auf seinem Handy, um bargeldlos für das Parken zahlen zu können. Mit dieser Meinung ist er nicht alleine. Eine parkende Mutter erklärt im Gespräch mit der Redaktion, dass ihr vor allem die Funktion, online zu Hause bezahlen zu können, gefällt. „Man muss dadurch nicht an einer Schlange warten“, begründet sie.

Justina Skop ist da anderer Meinung. Gemeinsam ist sie mit ihrer Mutter unterwegs und wusste nichts von der Kennzeichenerkennung und der bargeldlosen Kasse. „Man bekommt das aufgezwungen. Meine Mutter nimmt nie eine Karte mit“, sagt sie. Sie selbst hält die Kartenzahlung für zwar bequem, „aber für Ältere ist das nicht so schön“. Dieser Ansicht ist auch eine andere Frau, die gemeinsam mit ihrem Mann unterwegs ist. „Alleine würde ich hier nicht hereinfahren, denn meistens habe ich keine Karte mit. Und daheim kann ich auch nicht bezahlen, mit Computern habe ich nichts zu tun.“

Schild an der Einfahrt zum Parkhaus Tobiaspark in Lünen, wo auf die Kennzeichenerkennung hingewiesen wird.
Das Schild wird von vielen Kunden übersehen. © Konietzka

Hilfen des Bauvereins

An die Hilfe der Menschen, die Probleme mit dem Bezahlen an der neuen Kasse haben, hat der Bauverein gedacht. „Kurzzeitparkende vor Ort haben weiterhin Unterstützung durch die Parkhauswächter vor Ort“, so der Bauverein, der darauf hinweist, dass „eine umfassende Beschilderung an den Einfahrten für klare und transparente Informationen über die Neuerungen“ aufklären würde.

Die Hilfe des Parkwächters musste Annette Haarstrick (70) in Anspruch nehmen. Sie sieht das bargeldlose Parken zwar generell positiv, man muss es aber wissen und sich erst einmal daran gewöhnen. „Die Schilder haben wir nicht gesehen und wir waren froh, dass jemand im Häuschen war und uns geholfen hat“, sagt sie.