Drehbuchautoren in den USA wollen mit einem Streik ihre Zukunft sichern, die sie unter anderem durch künstliche Intelligenz bedroht sehen. Inzwischen haben sich auch die Schauspieler in Hollywood und New York dem Streik angeschlossen. Das bedeutet Stillstand bei Dreharbeiten. Und damit hat der Streik natürlich auch Auswirkungen auf die Kinos weltweit. Bereits angekündigte Filme können nicht gedreht werden und kommen nicht - wie geplant - auf die Leinwand.
Auch die Betreiber der Lüner Cineworld, Lutz Nennmann und Meinolf Thies, beobachten die Entwicklung rund um die wochenlangen Streiks in den USA. Denn immer noch werden die meisten Produktionen dort realisiert. Oder eben, wie zurzeit, gerade nicht. Wie sich die Streiks auf die deutsche Kinolandschaft auswirken, hänge von der Dauer des Ausstands ab, so Nennmann. „Werden die Streikenden und die Filmfirmen sich schnell einig, wird man mit einem blauen Auge davonkommen. Dauert es aber noch deutlich länger, wird der Filmversorgungs-Motor zu stottern anfangen.“ Mit weltweiten Folgen für die Filmversorgung in den Kinos.

Nennmann vermutet, dass sich die Folgen des Streiks durch verzögerte Filmstarts überwiegend so zeigen werden, wie während des Corona-Lockdowns der Studios in 2020 und 2021. Also wird man wohl 2024 weniger amerikanische Blockbuster in den deutschen Kinos finden. Verzögert sich ein geplantes US-Produkt, so Nennmann, gebe es „faktisch mehr Raum für andere Filme“. Beispielsweise für deutsche Filme und Produktionen aus dem europäischen Ausland.
Je nach üblicher Programmstruktur eines Kinos und der Ausrichtung beim Publikum habe das Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit im Bereich von „gering“ bis „erheblich“. Denn wer ein Arthouse-Kino betreibt und zum Beispiel ohnehin einen sehr hohen Anteil an europäischen Produktionen zeigt, den würde die Situation „nicht so sehr tangieren“, erklärt Nennmann.
Es gibt bereits Nachrichten aus den USA, was die Folgen des Streiks betrifft. „Vereinzelte US-Studios haben, bislang aber in einem eher überschaubaren Umfang, Startterminverschiebungen bekannt gegeben“, weiß der Lüner Kinobetreiber. Noch machen sich Nennmann und Thies, die neben der Cineworld noch weitere Kinos im Ruhrgebiet betreiben, aber keine Sorgen, was das Kinojahr 2024 und die Besucherzahlen in ihren Kinos betrifft.
Zumindest nicht wegen der Folgen des Hollywood-Streiks. „Wenn wir uns Sorgen wegen 2024 machen, dann wegen der Fußball-EM im eigenen Land. Dennoch wird es nun höchste Zeit, dass der Streik endet, keine Frage“, so Nennmann. Da die Stars der Branche die Streiks durch eigene Teilnahme und Spenden unterstützen, bekommt das Thema mehr mediale Berichterstattung. Das würden dann auch die Kinobesucher wahrnehmen.
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