Beim Rettungseinsatz

Sanitäter in Lünen mit Baseballschläger bedroht

Eigentlich waren sie im Einsatz, sollten einer Person helfen - doch dann stellte sich ihnen ein Mann mit einem Baseballschläger in den Weg: Rettungskräfte sind am Dienstagmorgen bei einem Einsatz in Lünen bedroht worden. Was den 68-Jährigen so wütend gemacht hat und ob die Retter trotzdem ihrem Auftrag nachgehen konnten.

LÜNEN

, 24.01.2017 / Lesedauer: 2 min

Dienstagmorgen, 24. Januar, 8:15 Uhr: Die Besatzung eines Rettungswagens eilt zur Virchowstraße in Lünen. In einem Mehrfamilienhaus wird ihre Hilfe benötigt.

Doch auf dem Weg zu der Dachgeschosswohnung kommen sie nicht weit: Ein 68-Jähriger stellt sich ihnen in den Weg. In der Hand einen selbst geschnitzten Baseballschläger. Der Mann gestikuliert wild vor dem Gesicht eines der Retter, wie die Polizei berichtet.

Mann wollte im Flur für Ruhe sorgen

Nach kurzer Zeit ist der Spuk zum Glück vorbei. Die Rettungskräfte können durch, verletzt wurde niemand. Dennoch rufen die Retter die Polizei.

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Die Beamten nehmen sich den Mann vor und klingeln an seiner Wohnung. Warum er die Retter angegangen habe? Er habe im Hausflur für Ruhe sorgen wollen, so der 68-Jährige. Den Baseballschläger kassierten die Polizisten ein. Gegen den Rentner wurde Anzeige erstattet.

Feuerwehr: In letzter Zeit häufiger

Was genau Grund für den Rettungseinsatz war und ob durch den Vorfall vielleicht die Gesundheit oder gar das Leben des Patienten auf dem Spiel stand, war am Mittag leider nicht zu erfahren.

Michael Renze von der Lüner Feuerwehr berichtet, dass die Zahl solcher Vorfälle zunimmt: "Es kommt hin und wieder vor - in letzter Zeit jedoch häufiger", so der Wachabteilungsführer. Bis jetzt hätten die Rettungskräfte Bedrohungen größtenteils hingenommen, aber seit einem viertel Jahr werde so etwas dokumentiert. Verletzt wurde bislang niemand seiner Kollegen bei einem Einsatz. Zu Drohungen und Sachbeschädigung - beispielsweise einem Tritt gegen den Krankenwagen - sei es hingegen schon gekommen.

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