Exakt ein Jahr nach dem Baustart im September 2023 feierte der Bauverein zu Lünen am Freitag (27. September) mit zahlreichen Gästen aus Politik, Verwaltung und der Wirtschaft Richtfest für sein millionenschweres Bauprojekt auf der ehemaligen Mercedes-Fläche in der Lüner Innenstadt. Dort sollen in zwölf Monaten, im September 2025, die ersten Mieter in die eine oder andere der insgesamt 61 barrierefreien Wohnungen einziehen. Die Wohnungsgrößen reichen von 60 Quadratmeter bis 125 Quadratmeter. Der Quadratmeterpreis soll bei 13 Euro beziehungsweise 13,50 Euro liegen. Die Investitionskosten für das neue Bauvereinsquartier inklusive des geplanten Geschäftskomplexes, auch künftiger Firmensitz des Bauvereins, sowie einer Tiefgarage (127 Stellplätze) und einer weitläufigen Wasserfläche, die über der Garage angelegt wird, betragen 44 Millionen Euro. Der hohe finanzielle Aufwand dieses Projektes lässt nach früheren Angaben des Bauvereins die Errichtung von Sozialwohnungen auf der Fläche nicht zu. In Abstimmung mit der Stadt sollen deshalb an anderen Stellen Sozialwohnungen errichtet oder Wohnungen in die Sozialbindung übernommen werden. Statt der vorgeschriebenen 20 Prozent bei Neubauprojekten sollen dann rund 30 Prozent neue Sozialwohnungen zur Verfügung stehen.

Vorstands-Team
Wie Bauvereins-Vorstand Carsten Unterberg in der Eröffnungsrede zum Richtfest sagte, hätten andere Unternehmen wegen steigender Zinsen etc. Bauprojekte auf Eis gelegt. Nicht so der Bauverein, der in Lünen auch ein Vorreiter in Sachen Klimaneutralität sein will. „Wir wollen bis zum Jahr 2045 klimaneutral sein“, sagte Unterberg. Ein Schritt auf dem Weg dorthin sei das neue Bauvereinsquartier. Der scheidende Bauvereinsvorsitzende Andreas Zaremba weilte nicht unter den Gästen. Er befindet sich auf einer Kreuzfahrt.
Wie berichtet, scheidet Zaremba Anfang Oktober nach 46-jähriger Tätigkeit aus dem genossenschaftlichen Unternehmen aus. Die Nachfolge Zarembas tritt das Vorstandsteam mit Carsten Unterberg (hauptamtlicher Geschäftsführer, Vorstand), Carlo Schlüter (nebenamtlicher Geschäftsführer, Vorstand) und Stephan Heupel (Prokurist) an. „Wir haben bewusst auf die Installation einen Vorstandsvorsitzenden verzichtet“, sagte Carsten Unterberg am Rande der Veranstaltung. Von der „Strahlkraft“ des dreiköpfigen Vorstandsteams solle der gesamte Mitarbeiterstamm profitieren. Das Team freue sich auf die neue Herausforderung und darauf, den erfolgreichen Weg des Bauvereins zu Lünen gemeinsam fortzusetzen.

Richtspruch und Schnaps
So wie Carsten Unterberg, lobte auch Lünens Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns die „partnerschaftliche Zusammenarbeit“ des Bauvereins mit der Politik und der Verwaltung der Stadt. Kleine-Frauns erinnerte daran, dass die Stadt ja nicht nur Verkäufer des Grundstücks gewesen sei, sondern den Prozess rund um das Bauvorhaben stets positiv begleitet habe. Dabei sei einmal mehr deutlich geworden, dass der Bauverein sich seiner Verantwortung für die Entwicklung der Stadt Lünen im Klaren sei: „Hier entsteht ein hohe Qualität des Wohnens.“ Das letzte Wort des offiziellen Teils der Veranstaltung gebührte dem Zimmermann. In luftiger Höhe verlas der den Richtspruch, begleitet von drei Schnäpsen, die sich unten auf der Baustelle auch Bauvereinsvorstand Carsten Unterberg und Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns gönnten.

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