Roy Hövener ist auch nach vier Jahren immer noch gerne Rettungssanitäter. © Roy Hövener
Deutsches Rotes Kreuz
Rettungssanitäter in Lünen: Die Leidenschaft Leben zu retten
Lebensretter haben einen harten Job. Besonders in Zeiten von Corona. Zum Tag des Notrufs (11.2.) berichtet ein Lüner Rettungssanitäter von spektakulären Einsätzen und räumt mit Klischees auf.
Roy Hövener ist seit vier Jahren fest als Rettungssanitäter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) für Lünen im Einsatz. Im Alltag sieht er alles, von kleinen Banalitäten bis zu spektakulären Unfällen. Seine Arbeit hat sich durch Corona stark verändert: „Das Desinfizieren ist natürlich noch wichtiger geworden. Wir essen getrennt und schon lange tragen wir die volle Schutzmonteur bei Einsätzen.“
Das DRK hat in Lünen fünf Rettungswagen und zwei Krankentransporter im Einsatz. „Das DRK ist langjähriger Partner der Stadt Lünen“, erklärt Matthias Stiller, Vorstand des DRK-Kreisverbandes Lünen. Seit der Corona-Pandemie treffe man viele Vorsichtsmaßnahmen in den Rettungsteams: „Wir durchmischen die Teams nicht mehr und wir hatten zum Glück auch noch keine Fälle, die sich in den Gruppen verbreitet haben.“
Ein normaler Arbeitstag beginnt für Hövener um 6.50 Uhr mit einem Briefing. Vor den Einsätzen werden alle Geräte kontrolliert und seit der Corona-Pandemie noch mehr als gewöhnlich desinfiziert.
Die Einsätze, die er erlebt, haben in seinen Augen wenig zu tun mit dem dramatischen Bild, das Film und Fernsehen vom seinem Beruf zeichnen. „Das ist alles nicht so spektakulär. Wir haben viele Herzinfarkte und Schlaganfälle und jetzt mit dem Schnee kommen natürlich auch die Stürze hinzu.“ Auch schlimme Autounfälle sind für den Lüner eher eine Ausnahme: „Wir hatten mal einen Einsatz in Brambauer, bei dem jemand frontal gegen einen Baum gefahren ist. Das war schon ziemlich krass.“
Auch bei kuriosen Einsätzen ruhig bleiben
Immer mal wieder erlebt Hövener aber auch kuriose Fahrten. „Manchmal stehen die Leute schon mit gepackten Koffern am Straßenrand und warten auf einen. Das sind dann die seltsamen Momente.“
Er bleibe trotzdem immer freundlich. „Vielleicht sind es Leute, die sich nicht anders zu helfen wussten und an erster Stelle ist es immer ein Mensch, der Hilfe braucht und dann helfe ich natürlich.“
Unfreundlich oder gar grob seien meist eher Angehörige. Damit könne er aber gut leben: „Die Leute meinen das oft nicht so, sondern sind einfach überfordert.“
Und auch wenn die Einsatzgründe sich oft ähneln, langweilig werde der Beruf als Rettungssanitäter nicht. „So ein Herzinfarkt, ist ja nicht gleich Herzinfarkt, das kann sich immer noch unterscheiden oder was anderes sein.“
Seinen Weg zu den Rettungssanitätern hat Hövener schon früh gefunden: „Meine Mutter sagt immer, ich wurde dafür geboren. Schon als kleines Kind wollte ich immer zur Feuerwehr oder zum Rettungsdienst.“ Nach einer Ausbildung als Sanitätshelfer hat der Lüner 2015 in einer Flüchtlingsunterkunft gearbeitet und sich weitergebildet. Seit 2017 ist er Rettungssanitäter.
„Ich stehe jeden Morgen immer noch gerne auf. Ich helfe den Leuten einfach gerne.“ Auch mit einer Familie ließe sich der Beruf gut vereinbaren: „Wir haben ein gutes Dienstplankonzept, bei dem wir schon früh wissen, wann man Dienst hat.“ Roy Hövener würde den Beruf jedem empfehlen und auch noch mal denselben Weg einschlagen.
Mit einem Klischee kann Roy Hövener aufräumen: Nämlich das Rettungssanitäter im normalen Leben rasant Auto fahren würden. Das Gegenteil sei der Fall. „Wir halten uns ganz normal an die Straßenverkehrsordnung wie alle anderen. Man ist ja schließlich kein Rennfahrer.“
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