Sofort-Maßnahme der Landesregierung
Rettungspaket: 2,3 Millionen Euro für Lünens Kitas
Lange haben Kindertagesstätten unter chronischer Unterfinanzierung geächzt. Das Kita-Rettungspaket der neuen Landesregierung soll jetzt Abhilfe schaffen. Auch Lünen profitiert von den Geldern, die den reibungslosen Normalbetrieb der örtlichen Kitas sicherstellen sollen. Doch die Finanzspritze kann nicht alle Probleme lösen.
Vom Geld der Landesregierung werden auch Lüner Kitas profitieren.
Ein Volumen von 500 Millionen Euro hat das Kita-Rettungspaket. Einen entsprechenden Gesetzentwurf, der nun in den Landtag eingebracht wird, hat das nordrhein-westfälische Kabinett am Dienstag beschlossen. Exakt 2.272.270 Euro aus dem speziellen Fördertopf soll Lünen erhalten. Knapp 10 Millionen Euro erhalten die Kommunen im Kreis Unna insgesamt. Zweitgrößter Profiteur nach Lünen ist die Stadt Schwerte, die 1,123 Mio. Euro erhalten soll.
Wie das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westalfen mitteilte, ist eine Einmalzahlung an die jeweiligen Jugendämter vorgesehen. Das Geld soll anschließend an die Träger der Einrichtungen verteilt werden. Ausschlaggebend für die Höhe der Förderung der einzelnen Träger ist allein die Anzahl der Kindpauschalen, teilten sowohl Lünens Stadtsprecherin Julia Schmidt als auch Constanze Rauert, Sprecherin vom Kreis Unna, am Donnerstag auf Anfrage mit.
Den Standard erhalten
Denn die Kinderpauschalbeträge sollen mit den zusätzlichen Mitteln erhöht werden. „Die Kitas haben unter der Unterfinanzierung in den vergangenen Jahren gelitten“, so Schmidt. Wie sie weiter erklärte, gehe es nicht darum, mit dem Geld neue Kita-Plätze zu schaffen, sondern vielmehr darum, den „normalen Betrieb zu refinanzieren und den Standard zu erhalten“.
Ziel der schwarzgelben Landesregierung, bestehend aus CDU und FDP, ist es, dass die Kitas die Zahlungen noch in diesem Jahr erhalten.
„Durch das schnelle Handeln des Familienministers Joachim Stamp (FDP) sind die größten Sorgen der Kita-Träger beseitigt, die Finanzierung aller Kitas ist nun bis 2019 abgesichert“, erklärte Susanne Schneider (FDP), Landtagsabgeordnete aus dem Kreis Unna. Dann solle das „Finanzierungssystem erheblich verbessert“ werden.
In einer Pressemitteilung der Freien Demokratischen Partei wurde noch einmal kräftig gegen die vorherige Landesregierung aus SPD und Grünen ausgeholt: „Durch die Untätigkeit der rot-grünen Vorgängerregierung sind die Kindertageseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen chronisch unterfinanziert“.
Rückzüge sollen verhindert werden
Schließungen von Kindertageseinrichtungen und der Rückzug von Trägern aus der Kita-Landschaft sollen durch das Rettungspaket verhindert werden. Der Anspruch sei, „dass eine Unterfinanzierung wie unter Rot-Grün nicht mehr passieren kann“, so Schneider, die seit 2012 Mitglied im Landtag ist.
Die Qualitätssteigerung der Kitas sei ein weiteres Ziel. Man wolle die „Öffnungszeiten stärker dem Bedarf der Eltern anpassen“. So soll die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert werden.