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Restmüll in gelber Tonne: Falsch befüllte Tonnen bleiben in Lünen stehen
Mülltrennung
Wegen fehlerhafter Mülltrennung bleiben in Lünen immer wieder gelbe Wertstofftonnen ungeleert an der Straße stehen. Das wird zum Problem für die Müllwerker.
Viele Bürger ärgern sich über nicht geleerte gelbe Tonnen, die am Straßenrand stehen bleiben. Der Grund: sie sind falsch befüllt. Immer wieder kommt es in Lünen vor, dass Abfall in der gelben Wertstofftonne landet, der dort nicht hineingehört. Restmüll, Windeln, Bio-Abfälle - laut Andreas Hellmich von der Gesellschaft für Wertstoff- und Abfallwirtschaft des Kreises Unna (GWA) sind manche Mülltonnen oder Container fast zur Hälfte fehlbefüllt.
Tonnen mit falschem Inhalt bleiben stehen
Die Müllwerker seien deshalb angehalten, dort wo es möglich ist, vor dem Entleeren die Tonnen zu kontrollieren. Befindet sich darin Abfall, der eigentlich in den Restmüll gehört, sollen diese Tonnen ungeleert stehen bleiben. Die Wirtschaftsbetriebe Lünen (WBL) führen regelmäßig zusätzliche Kontrollen durch. Bei den Biotonnen passiert das laut Anke Vogt von der Abteilung Abfallwirtschaft der WBL sogar wöchentlich. Problematisch seien vor allem große Container, die von mehreren Parteien benutzt werden, so Vogt.
Laut Anke Vogt sei ein Grund für falsche Befüllung, dass die Restmülltonnen nicht ausreichen, weil sie zu klein zu sind. Alles was dort nicht mehr hineinpasse, werde dann in die gelbe Wertstofftonne geworfen. „Da müssten die Vermieter oder Hauseigentümer dann eigentlich mal eine neue, größere Tonne bestellen“, sagt Vogt. Ein weiterer Grund könne aber auch ein Sortierproblem sein. Anscheinend sei manchen Bürgerinnen und Bürgern nicht klar, wie man den Müll richtig trennt. Und das, obwohl es laut Anke Vogt schon lange Sortierflyer mit allen Infos in mehrere Sprachen und auch als Bebilderung gibt: „Diese Infos stehen auch jedes Jahr nochmal auf unseren Abfallkalendern.“
GWA weist auf korrekte Mülltrennung hin
Diese Flyer stammen von der GWA, die 2016 eine kreisweite Kampagne zur Aufklärung über Mülltrennung startete. Trotzdem seien viele Mülltonnen, noch immer zu stark falsch befüllt, so Andreas Hellmich. Die Sortierqualität und damit eine korrekte Mülltrennung seien wichtig, damit der Inhalt der jeweiligen Tonne eine hohe Reinheit hat und verwertet werden kann - so auch bei der gelben Wertstofftonne.
So sieht das auch Herwart Wilms, Managing Director bei Remondis in Lünen: „Eine gute gelbe Tonne trägt dazu bei, dass wir uns perspektivisch anders mit Rohstoffen versorgen können.“ Auch Wilms wünscht sich beim Inhalt der gelben Tonne weniger „Fehlwürfe“ - insbesondere in den Innenstädten. Denn er bemerkt: „Je geringer die vermeintliche soziale Kontrolle, desto schlechter ist die Qualität der gelben Tonne.“ Das zeigen auch Berichte aus Dortmund - hier ist die Mülltrennung ein noch größeres Problem als in Lünen.
Keine großen Probleme durch Sonderleerungen
Anders als in Dortmund, gibt es in Lünen jedoch noch keine großen Probleme mit Vermietern oder Wohnungsunternehmen - das sagt zumindest die Wohnungsbaugenossenschaft Lünen (WBG). Denn bleiben die Wertstofftonnen ungeleert stehen, muss eine Sonderleerung erfolgen - und die bezahlt dann oft der Vermieter oder Wohnungseigentümer. Jan Hische, Prokurist bei der WBG, meint, dass Sonderleerungen dort nur vereinzelt vorkommen. Sollte es klare Hinweise darauf geben, welcher Mieter „schuld“ an der falschen Mülltrennung ist, könnten die Kosten auch umgelegt werden. In der Regel übernehme die WBG aber die Kosten im seltenen Fall einer Sonderleerung, um unschuldige Mieter nicht zu bestrafen.
Geboren und aufgewachsen im Sauerland, dort erste Erfahrungen im Lokaljournalismus gesammelt und für das Journalistik-Studium schließlich nach Dortmund gezogen. Dem Lokaljournalismus weiterhin treu geblieben, schreibe ich hier über alles, was in Lünen und Umgebung so los ist.
