Seit über drei Wochen arbeitet die Deutsche Bahn am Lüner Hauptbahnhof. Der Fokus: Ein barrierefreier Bahnstein soll entstehen, und mit dem Durchstich in Richtung der Straße Am Wüstenknapp soll ein dritter Zugang zum Bahnhof errichtet werden. Eigentlich sollte ein Teil der Arbeiten am 12. Mai beendet sein. Doch das schafft die Deutsche Bahn nicht, wie ein Sprecher des Unternehmens nun mitteilte.
„Wir haben bei den Arbeiten auf Gleis 4 ein Erdungskabel gefunden. Dieses war auf älteren Plänen nicht sichtbar. Die Arbeit um das Kabel herum ist sehr aufwendig. Dadurch werden sich die Bauarbeiten am Bahnsteig des Gleises 4 voraussichtlich bis zum 5. Juni verlängern“, sagte der Sprecher.
Zur Erklärung: Die Erdung ist ein Leiter aus Metall, der alle Elektrogeräte verbindet und Leckstrom zu der Erde rund um die Wohnung führt. Die Erdung ist also ein unerlässliches Teil jeder Elektroinstallation, da sie das Risiko eines Stromschlages minimiert.

Dadurch, dass Gleis 4 erst später als geplant wieder in Betrieb genommen werden kann, will die Deutsche Bahn den gesamten Zugverkehr zwischen Dortmund und Münster ab 13. Mai über Gleis 3 regeln. „Stand jetzt wird der Schienenersatzverkehr hinfällig. Der Bahnhof gilt dann wieder als abfahrbereit in alle Richtungen“, ergänzte der Bahnsprecher.
Aktuell verkehrt auf Gleis 3 die RB50 nur zwischen Lünen und Dortmund. Zwischen Lünen und Münster gibt es einen Ersatzverkehr mit Bussen. Das liegt auch an Baumaßnahmen auf der Strecke zwischen Lünen und Davensberg - und genau diese sollen planmäßig beendet werden. Trotzdem kann es ab Mitte Mai zu Veränderungen für Bahnfahrende kommen. Denn: Die Deutsche Bahn geht von Anpassungen des Fahrplans aus. Die Züge werden dementsprechend zu anderen Zeiten fahren im Vergleich zu bisher. Wie die Abfahrzeiten sich genau verändern, teilt die Bahn rechtzeitig mit.
Investitionen: 8,5 Millionen Euro
In diesen Tagen ist das Unternehmen dabei, am Bahnstieg zu arbeiten. Eine Baugrube am Gleis 4 wurde eingerichtet, die Bahnsteigkante und das Bahnsteigdach wurden bereits entfernt. Demnächst sollen neue Treppen errichtet und weitere kleinere Arbeiten am Bahnsteig durchgeführt werden. Insgesamt investieren das Land Nordrhein-Westfalen, der Nahverkehr Westfalen-Lippe, die Deutsche Bahn sowie die Stadt Lünen mehr als 8,5 Millionen Euro in die Modernisierung des Lüner Hauptbahnhofs.
Nach den ersten Arbeiten in diesem Frühjahr plant die Bahn eine weitere „Sperrpause“ im Herbst. Dann erneuert die DB die andere Hälfte des Mittelbahnsteigs an Gleis 3, und der Zugverkehr wird über Gleis 4 laufen.

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