
Diese Aufkleber tauchen überall in Lünen auf. Aber warum? © Patrick Dolata
Rätselhafte Aufkleber: Führt eine geheime Schnitzeljagd durch Lünen?
Viele Bilder
Patrick Dolata machte in Lünen eine zufällige Entdeckung. Erst fand er nur einen Sticker mit dem Schriftzug „Kacke“, dann immer mehr. Aber was hat es mit den Stickern auf sich? Wissen Sie es?
Patrick Dolata stand vor etwa einem halben Jahr mit dem Fahrrad an einer Ampel. Erst einmal ist das keine wirklich ungewöhnliche Situation. An dem Mast der Fußgänger-Ampel nahe des St. Marien-Hospital ist ihm aber eine Kleinigkeit aufgefallen: ein Aufkleber.
Auf dem Sticker steht eigentlich nur ein Schriftzug mit dem Wort „Kacke“. Unappetitlich oder witzig? Das muss jeder selbst entscheiden. Als Dolata den Aufkleber am Ampelmast entdeckte, glitzerte er in silberner Farbe. Mittlerweile ist er aber bereits zur Hälfte abgeknibbelt worden.
Aufkleber bisher nur in Lünen entdeckt
Aber ein seltsamer Aufkleber allein macht noch kein Phänomen. Patrick Dolata hat nach dem ersten Fund die Augen offen gehalten und immer mehr dieser Aufkleber im Lüner Gebiet entdeckt. Und zwar nur in der Lippestadt. Weder in Dortmund, Münster oder Werne habe er ähnliche Sticker finden können, erklärt er im Gespräch mit der Redaktion. Patrick Dolata hat daher eine Karte angelegt und jeden einzelnen Aufkleber dort vermerkt. „Mittlerweile dürften es bereits etwa 100 Stück sein“, sagt er.

Die Sticker mit dem Schriftzug "Kacke" sind in Lünen oft zu finden. Hier sehen Sie eine Übersicht. © Schulz-Gahmen, Laura
Hier finden Sie eine Übersicht der bisher gefundenen Sticker mit dem Schriftzug „Kacke“.
Führen die Aufkleber zu einer Schnitzeljagd?
Der Lüner vermutet eine Art Schnitzeljagd oder zumindest einen Weg hinter den Aufklebern. Zu finden sind die Sticker in verschiedenen Formen, Farben und Schriften.
Das lässt die Fragen zu: Ist es eine Gruppe mit mehreren Mitgliedern? Und macht jeder Teilnehmer einen eigenen Aufkleber? Dass jemand einfach 100 Sticker gekauft hat und wahllos und ohne Sinn in Lünen an Pfosten, Ampeln und anderen Oberflächen verklebt, kommt Patrick Dolata abwegig vor: „Das wäre ein bisschen viel Zufall“, sagt er.
Natürlich suchte er auch schon im Netz nach den Aufklebern, ist aber nirgendwo fündig geworden. Dolata hat viele der gefundenen Sticker fotografiert, in Szene gesetzt, aufgewertet und dann auf seinem Instagram-Account „trici1989“ gepostet. Unter dem Hashtag „wasmitkacke“ sind seine Bilder der wirklich ungewöhnlichen Aufkleber dort zu finden.
Botschaft ist nicht erkennbar
Eine offensichtliche Botschaft konnte Patrick Dolata jedoch noch nicht bei den aufgeklebten Stickern erkennen. Es kam schon mal vor, dass etwas überklebt wurde, aber das sah eher zufällig aus und ergab keinen Sinn, berichtet er. Auch ein gelber Sticker auf einem schwarzen Mast brachte eine Antwort nicht näher, durch den man denken könnte, dass es sich um einen BVB-Fan handelt oder aber, dass derjenige, der den Sticker aufgeklebt hat, kein Freund des Bundesligisten ist.

Auch ein gelber Sticker auf schwarzem Grund hat Patrick Dolata schon gefunden und fotografiert. Ob derjenige, der den Sticker aufgeklebt hat, den BVB nun mag oder eben nicht, ist unklar. © Patrick Dolata
Nur einmal hat Patrick Dolata zwei Sticker auf einem Gegenstand gefunden: „Das war an der Sesecke auf einer Laterne an der Holzbrücke am Schloss Schwansbell“, erinnert er sich.
Haben Sie solche Aufkleber schon gesehen?
Auch eine Anfrage der Redaktion an die Stadt Lünen brachte nicht viel neue Erkenntnisse über die „Kacke-Aufkleber“. „Uns ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nichts darüber bekannt“, erklärte Stadtsprecher Daniel Claeßen am Dienstag, 16. August, zu den ungewöhnlichen Aufklebern.
Haben Sie diese Sticker auch schon mal gesehen? Falls ja, melden Sie sich bei uns und schicken Sie uns ein Foto unter luenen@ruhrnachrichten.de. Vielleicht ist es ja einer, der bisher unentdeckt blieb. Oder wissen sie etwas über dieses Aufkleber-Phänomen? Schreiben Sie uns.
Laura Schulz-Gahmen, aus Werne, ist Redakteurin bei Lensing Media. Vorher hat sie in Soest Agrarwirtschaft studiert, sich aber aufgrund ihrer Freude am Schreiben für eine Laufbahn im Journalismus entschieden. Ihr Lieblingsthema ist und bleibt natürlich: Landwirtschaft.
