
© Peter Fiedler
Uwe Quitters Amtszeit endet: Lüner Rat beschließt Ausschreibung für neuen Kämmerer
Bürgermeister stimmt dagegen
Der Lüner Rat will im Juni einen neuen Kämmerer wählen. Amtsinhaber Uwe Quitter wäre aufgrund seines Lebensalters nicht bereit, eine komplette Amtszeit zu übernehmen.
Der Lüner Rat wird wohl Mitte des Jahres einen neuen Kämmerer und Ersten Beigeordneten wählen. Die reguläre Amtszeit von Amtsinhaber Uwe Quitter (60) endet dann. Der Erste Beigeordnete und Verantwortliche für die städtischen Finanzen stünde aufgrund seines Lebensalters und der beamtenrechtlichen Vorschriften nicht mehr für eine volle Amtszeit zur Verfügung.
Diese Amtszeit für die Beigeordneten, die allesamt Wahlbeamte sind, dauert acht Jahre. Deshalb wurde von allen Fraktionen gemeinsam am Donnerstag (12.3.) im Rat ein Antrag gestellt, dass die Stadt eine Ausschreibung für die Stelle des Kämmerers und Ersten Beigeordneten durchführt.
Vorgehen „nicht unüblich“
In der Ratssitzung im Juni könnte dann der neue Kämmerer und Erste Beigeordnete der Lüner Stadtverwaltung gewählt werden. Der Antrag wurde mit den Stimmen aller Fraktionen bei einer Gegenstimme von Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns angenommen.
„Der bisherige Amtsinhaber würde tatsächlich aufgrund der bestehenden Altersgrenzen spätestena nach der Hälfte der Amtszeit in den Ruhestand versetzt werden. Dass ein Beigeordneter während seiner Amtszeit altersbedingt ausscheidet, ist allerdings nicht unüblich“, so Kleine-Frauns vor dem Rat.
Eine Wiederwahl trotz absehbar vorzeitiger Beendigung der Amtszeit solle nach Meinung des Bürgermeisters von den Kommunen auch deshalb bevorzugt werden, weil es immer schwieriger werde, diese Spitzenpositionen zu besetzen. Bei einer Wiederwahl bräuchte jetzt kein neuer Kämmerer gesucht zu werden.
„Erfahrener Gewährsträger erfolgreicher Haushaltspolitik“
Kleine-Frauns: „Deshalb ist es schlicht falsch, zu sagen, man müsse innerhalb der ersten Hälfte der Wahlzeit ,erneut` einen Beigeordneten suchen und auswählen.“
Es widerspreche seinem Verständnis von Kontinuität gerade angesichts der angespannten Haushaltslage, „auf einen erfahrenen Gewährsträger unserer erfolgreichen Haushaltspolitik zu verzichten.“
Hier zähle jedes Haushaltsjahr, in dem der Kämmerer und Erste Beigeordnete „unserer Stadt den Weg aus der Überschuldung weist“. Seit 2016 habe Lünen ausgeglichene Haushalte und auch positive Jahresabschlüsse. Deshalb hätte er Quitter im Juni dem Rat zur Wiederwahl vorgeschlagen.
Quitter akzeptiert Wunsch des Rates
Quitter wäre bereit gewesen, einen Teil der Amtszeit zu übernehmen. Er äußerte sich am Freitag auf Anfrage zu diesem Antrag im Rat: „Ich kann vor diesem Hintergrund den Wunsch der Politik nach einer dauerhaften und langfristigen Lösung in diesen Zeiten nachvollziehen und akzeptiere und respektiere natürlich diesen Wunsch.“
Neben Quitter sind Horst Müller-Baß und Arnold Reeker ebenfalls Wahlbeamte in der Lüner Stadtverwaltung.
Beate Rottgardt, 1963 in Frankfurt am Main geboren, ist seit 1972 Lünerin. Nach dem Volontariat wurde sie 1987 Redakteurin in Lünen. Schule, Senioren, Kultur sind die Themen, die ihr am Herzen liegen. Genauso wie Begegnungen mit Menschen.
