Junges Theater Lünen

Poetry Slam: „Frieden ist nicht, wenn es nur Europa gut geht“

Der Poetry-Slam findet zwar in einer Pause des jungen Theaterfestivals statt. Doch die fünf Zwölft-Klässler der GSG schreckten im Heinz-Hilpert-Theater auch nicht vor ernsten Themen zurück.

Lünen

, 12.06.2022 / Lesedauer: 3 min

Die Idee zum Poetry Slam kam plötzlich. „Das war während einer Sondersendung kurz nachdem der Krieg in der Ukraine angefangen hat“, erzählt die 18 jährige Alvisa Krasniqui. „Die Situation dort ist natürlich schlimm, aber in anderen Ländern herrscht auch Krieg und darauf wollte ich in meinem Poetry Slam aufmerksam machen.“

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Ihren Beitrag mit dem Titel „Schlagzeile“ hat Alvisa beim Projektkurses „Kreatives Schreiben“ geschrieben, den sie zusammen mit elf anderen Schülern besucht hat. „Im Kurs haben wir nicht nur Poetry Slams geschrieben, sondern auch unsere Gedanken über Musik und Bilder aufs Papier gebracht“, sagt sie.

Viele Arten des Erzählens

Aber was sind Poetry Sams überhaupt? Im Kurs haben Alvisa und ihre Mitschüler auch über die Kriterien gesprochen. „Es ist eigentlich ein Gedicht, nur dass man es auf verschiedene Art und Weisen erzählen kann. Man kann in die Slams zum Beispiel Songtexte einbauen. Ein Poetry Slam muss sich auch nicht reimen, weswegen wir unserer Kreativität freien Lauf lassen konnten. Das fand ich richtig gut“, sagt die Schülerin. Videos von anderen Poetry Slammern auf der Streaming-Plattform Youtube hätten ihr auch geholfen zu verstehen, wie man diese Art von Text schreibt.

In der Pause beim jungen Theaterfestival gab es am Freitagabend einen Poetry-Slam, den fünf Schüler des GSG gestaltet haben. © Günther Goldstein

Dass Alvisa Krasniqui kreativ sein durfte, merkt man ihrem Poetry Slam an. Es sind Worte, die das Publikum an diesem Abend zum Nachdenken anregen. „Frieden ist nicht, wenn es nur Europa gut geht“, lautet eine Zeile. „Das Problem ist, dass Unschuldige auf der ganzen Welt jeden Tag vorm Einschlafen Angst haben, dass sie nicht wieder aufstehen. […] Es ist Zeit auch für andere Länder Solidarität zu zeigen.“

Für Alvisa ist die Sache eindeutig: „Wenn mich etwas interessiert schreibe ich es auch auf. Ich bastele mir die Wörter relativ schnell im Kopf zusammen und was zuerst nicht gepasst hat, habe ich passend gemacht. Da hat mir meine Lehrerin im Projektkurs geholfen und die Tipps waren wirklich sehr nützlich.“ Innerhalb von zwei Wochen war der Poetry Slam dann fertig.

Eine kreative Ader mit Zukunft?

An diesem Abend trägt Alvisa nicht nur ihren eigenen Poetry Slam vor, sondern moderiert auch die Veranstaltung. Die Moderation hat sie sich kurz vor der Veranstaltung überlegt, spontan. Genau so, wie es bei ihrem Poetry Slam auch gewesen ist. Ob sie sich eine Zukunft in dem Bereich vorstellen kann? „Ich war schon immer sehr kreativ. Das war auch der Grund, warum ich mich für den Projektkurs angemeldet habe. Ich glaube aber nicht, dass ich meine Poetry Slams wie die Leute aus den Youtube-Videos öffentlich vortragen werde“, sagt Alvisa. Zusammen mit den vier anderen Schülern hat sie es allerdings geschafft darüber nachzudenken, ob man der Jugend nicht öfter eine Stimme geben sollte.

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