Das Bochumer Landgericht hat einen auswärtig praktizierenden Physiotherapeuten (47) aus Lünen wegen sexuellen Missbrauchs zweier Patientinnen zu 22 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Darüber hinaus ordneten die Richter der 7. Strafkammer an, dass der Lüner drei Jahre lang keine weiblichen Patienten mehr behandelt darf.
Der Angeklagte war im Prozess von zwei ehemaligen Patientinnen schwer belastet worden. Der Hauptvorwurf betraf einen Behandlungstermin im April 2021. Danach hatte eine Patientin ihrem Ehemann berichtet, von dem Physiotherapeuten während der Behandlung auf der Massageliege im Intimbereich berührt worden zu sein.
Zuletzt hatten die Richter auch noch eine Patientin aus Witten als Zeugin gehört, die sich bereits 2015 mit ähnlichen Vorwürfen an die Polizei gewendet hatte. Unter Tränen hatte auch diese Frau den Lüner wegen Missbrauchs am Rande einer Behandlungseinheit schwer belastet („Seine Hände waren plötzlich überall“).
Nachdem die Staatsanwaltschaft den zweiten (seinerzeit noch eingestellten) Vorfall jetzt offiziell mitangeklagt hatte, gab der Physiotherapeut sein anfängliches Abstreiten („Habe nur gelockert und mobilisiert“) auf, räumte die Übergriffe ein und entschuldigte sich. Die Bochumer Richter ordneten im Urteil zusätzlich an, dass er den zwei Frauen jeweils 3000 Euro Schmerzensgeld zahlen muss.
Ex-Patientin belastet Physiotherapeuten aus Lünen: „Seine Hände waren plötzlich überall“
Physiotherapeut aus Lünen soll Patientin missbraucht haben : „Nur gelockert und mobilisiert“
Vorwürfe gegen Physiotherapeuten aus Lünen sind nicht neu: Richter laden Ex-Patientinnen