Bekannte Immobilie in Lünen-Süd weckt Wünsche CDU spricht sich für mögliche Folgenutzung aus

Ehemalige Pestalozzischule in Lünen-Süd weckt Wünsche
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Der imposante Säulen-Eingang fällt gleich ins Auge, auch die reichverzierte Putzfassade. Bis Ende 2023 lernen in dem Gebäude der ehemaligen Pestalozzischule, das zwischenzeitlich als Bergmannsmuseum und vom Multikulturellen Forum genutzt wurde, Schülerinnen und Schüler der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule. Doch wie geht es danach weiter?

Die zukünftige Nutzung ist längst Gesprächsthema im Ortsteil. SPD-Mann Horst Loddoch und der Ortsverein Lünen-Süd können sich hier ein Bürgerhaus vorstellen, es gibt die Idee eines Altenpflegezentrums, manche denken über neue Wohnbebauung nach. Auch die CDU-Fraktion und die Ortsunion Lünen-Süd haben sich das Gebäude auf dem großen Grundstück mit dem alten Baumbestand angeschaut. Die ersten Bauzeichnungen stammen aus dem Jahr 1909. Vielen im Stadtteil gefällt das mehrstöckige Haus, das allerdings nicht unter Denkmalschutz steht.

In einer Pressemitteilung spricht die CDU allerdings von einem „ernüchternden Zustand“. Das Gebäude habe „spürbare Feuchtigkeitsprobleme“. Eine Sanierung unter energetischen Gesichtspunkten würde eine enorme Investition bedeuten. Für die CDU scheidet daher eine Nutzung als Privathaus aus, auch wegen der Grundrissgestaltung. Auch ein Altenpflegezentrum erscheint ihr „aufgrund des Sanierungsstaus und der fehlenden Barrierefreiheit sehr unwahrscheinlich.“

Mitglieder der CDU-Fraktion und der Ortsunion Lünen-Süd nahmen die ehemalige Pestalozzischule unter die Lupe.
Mitglieder der CDU-Fraktion und der Ortsunion Lünen-Süd nahmen die ehemalige Pestalozzischule unter die Lupe. © CDU

Gebäude zusammen betrachten

Der Vorschlag eines Bürgerhauses sei zwar auf den ersten Blick prüfenswert, wie die CDU erklärt, doch sie hat Einwände. Mit dem Campus-Süd, dem Michaelsheim, dem Bürgerzentrum Gahmen und diverser Gaststätten und Vereinshäuser im Lüner Süden stünden bereits ausreichende räumliche Möglichkeiten zur Verfügung. Die vorhandenen Räumlichkeiten sollten nicht durch eine zusätzliche Nutzung der ehemaligen Pestalozzischule in Konkurrenz zueinander treten. Es gelte, das Vorhandene auf Ortsebene zu koordinieren.

Man müsse, so die CDU, nicht nur über das Gebäude an der Bahnstraße entschieden, sondern dieses im Zusammenhang mit der Regenbogenschule und dem ehemaligen Gebäude der Overbergschule sehen. „Denkverbote darf es dabei nicht geben. Auch ein Abriss und die Zuführung der Grundstücke zu neuen Verwendungszwecken können eine Option sein“, so CDU-Ratsherr Arno Feller. Für die Pestalozzischule dränge sich die Prüfung neuer Wohnbebauung auf, zumal das Grundstück an drei Seiten an Wohnhäuser grenzt.

„Wir müssen im Interesse der Lüner Bürgerinnen und Bürger eine Entscheidung herbeiführen, welche die Emotionen im Stadtteil aber auch die Haushaltslage der Stadt berücksichtigt“, so der CDU Fraktionsvorsitzende Christoph Tölle. Da die ehemalige Pestalozzischule momentan noch genutzt werde, könne eine differenzierte Klärung unter Abwägung aller Kriterien erfolgen, ergänzt Ortsunionsvorsitzender Peter-Ernst Braun.

Um eine Entscheidung treffen zu können, wurde die Zentrale Gebäudebewirtschaftung Lünen (ZGL) gebeten, differenzierte Informationen zu allen drei Gebäuden vorzulegen.

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