Rettung und Schutz von Bäumen Lüner will Entsieglung von Fläche erreichen

Rettung und Schutz von Bäumen: Lüner will Entsieglung von Fläche erreichen
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Fünf geschädigte Bäume in der Lüner Innenstadt, hunderte Fällungen für die Internationale Gartenausstellung 2027, eine Rodung eines Waldes auf dem ehemaligen Steag-Gelände in Lippholthausen: Die Anzahl der Bäume in Lünen nimmt immer mehr ab. Nun sorgt sich ein Anwohner um einige Eichen in Lünen-Süd.

Es geht um die Fläche vor dem Bergmannsmuseum in der Bahnstraße. Ein Großteil der Bäume steht auf einer Asphaltfläche - und genau dort sieht Manuel Walf die Gefahr. „Ich befürchte, dass die Bäume zu wenig Wasser bekommen und austrocknen könnten. Deswegen würde eine Entsiegelung der Fläche eine sinnvolle Lösung sein“, sagt Walf, der seit einigen Jahren in Lünen-Süd wohnt.

Im vergangenen Jahr mussten einige Eichen gefällt werden. Grund dafür war ein Bühnenbrand im Jahr 2018.
Im vergangenen Jahr mussten einige Eichen gefällt werden. Grund dafür war ein Bühnenbrand im Jahr 2018. © Maximilian Konrad

Er wandte sich an die Wirtschaftsbetriebe Lünen. Walf fragte: „Bestünde die Möglichkeit angesichts der immer knapper werdenden Regenfälle wie in den letzten Jahren, die auf der Fläche stehenden Eichen zu retten bzw. ihnen mehr Oberflächenwasser zur Verfügung zu stellen?“

Als Gärtnermeister und Straßenbaumeister würde er seine Mitarbeit auch ehrenamtlich anbieten. Sein Vorschlag: Pflanzenflächen auf dem Parkplatz. „Ein kostengünstiger Lösungsansatz wäre sicherlich, dass in Teilbereichen der Fläche nicht mehr geparkt wird. Daraus lassen sich dann Pflanzflächen herstellen. Alternativ dazu könnte man die Flächen Aufschottern. So kann auftreffendes Oberflächenwasser wieder versickern und wird den Bäumen zu Verfügung gestellt werden.“ Ein weitere positiver Nebeneffekt wäre die Entlastung der Kanalisation.

Nutzung noch unklar

Sein Vorschlag stammt aus dem September des vergangenen Jahres. Seitdem wurde Walf zunächst an die Stadt Lünen und später an die Zentrale Gebäudebewirtschaftung Lünen (ZGL) verwiesen. Dort hieß es: „Eine Entsiegelung der Fläche aus heutiger Sicht ist sicherlich ökologisch wertvoll, aus wirtschaftlicher Sicht unter dem Aspekt der ungewissen zukünftigen Nutzung für die ZGL nicht darstellbar.“

Die Stadt Lünen teilt auf Anfrage der Redaktion mit: „Die Asphaltfläche wird der weiteren Nutzung des Gebäudes angepasst. Da aber auch die Nutzung noch nicht bestimmt ist, gibt es aktuell keine weitere Planung zur Fläche“, sagt Stadtsprecher Daniel Claeßen.

Eingriff gering halten

Zudem ergibt es nach Angaben der Stadt zum jetzigen Zeitpunkt noch keinen Sinn, die Fläche umzugestalten. „Dies sollte erst mit der zielgruppenabhängigen Neugestaltung erfolgen, um die Eingriffe in den Wurzelraum der Bäume möglichst gering zu halten“, teilt Claeßen mit. Im vergangenen Jahr wurden bereits Eichen auf dem Gelände gefällt. Grund hierfür war jedoch keine Vertrocknung. Vielmehr überstanden die Bäume einen Bühnenbrand aus dem Jahr 2018 nicht.

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