Palliativmediziner: Familien werden brüchiger, immer mehr Menschen möchten in ein Hospiz

Akzeptanz steigt

In Zukunft wird es mehr Hospize geben. Davon ist Palliativmediziner Priv.-Doz. Dr. Eberhard Lux überzeugt. Die Akzeptanz steigt. Familien können Sterbende immer weniger zuhause betreuen.

Lünen

, 09.10.2019, 17:00 Uhr / Lesedauer: 1 min
Das Hospiz am Wallgang an der Holtgrevenstraße. Große Fenster lassen viel Licht in das Gebäude.

Das Hospiz am Wallgang an der Holtgrevenstraße. Große Fenster lassen viel Licht in das Gebäude. © Quiring-Lategahn

Seit drei Jahren begleitet das Hospiz am Wallgang unheilbar Kranke auf ihrem letzten Lebensweg. Die Nachfrage ist da, es gibt eine Warteliste. Menschen möchten am Ende ihres Weges medizinisch gut betreut und umsorgt werden.

Im Hospiz an der Holtgrevenstraße ist jetzt die Bettenzahl von 12 auf 14 aufgestockt worden. „Der Bedarf hat sich nicht verändert, die Menschen sind ja nicht kränker geworden. Die Akzeptanz ist gestiegen“, erklärt Palliativmediziner Priv.-Doz. Dr. Eberhard Lux. Die Menschen werden älter, Familienverhältnisse brüchiger. Aufgrund von Berufstätigkeit können Angehörige immer weniger eine häusliche Versorgung leisten.

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Seit 20 Jahren kümmert er sich um Sterbende. Der Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin ist Chefarzt der Klinik für Schmerz- und Palliativmedizin am Katholischen Klinikum Lünen/Werne. Er gehört zu den sieben Ärzten im Palliativnetz Lünen-Werne und ist auch im Hospiz am Wallgang tätig. Aus dem Klinikalltag weiß Lux, dass Patienten oft auf einen Hospizplatz warten. Vor gut 20 Jahren, erinnert er sich, habe es in der Region ein Hospiz in Dortmund gegeben. Heute sind dort drei, im Kreis Unna gibt es zwei, ein weiteres in Hamm. Patienten hätten den Wert von Hospizen erkannt.

Auch im Palliativnetz gebe es diese Entwicklung. „Früher haben wir 180 Patienten pro Quartal behandelt, jetzt sind es 245.“

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