Astrid Linn, Leiterin des Referats Stadtentwicklung Lünen im Kunstgespräch mit Künstlerin Isabella Mata.

© Laura Schulz-Gahmen

Neue Galerie in Lünens Innenstadt eröffnet und bietet „bezahlbare Kunst“

rnLeerstände beseitigen

In der ehemaligen Christlichen Bücherstube ist neues Leben eingezogen. Neben der Persiluhr wurde mit der Eröffnung der Galerie „Künstlerbund(t)“ ein neuer Stein für ein Künstlerviertel gelegt.

Lünen

, 04.10.2021, 16:51 Uhr / Lesedauer: 2 min

Corona hat vieles auf den Kopf gestellt und so manche Geschäfte zum Aufgeben gezwungen. Damit sich in Lünen die Leerstände aber nicht mehren, gibt es ein Förderprogramm der Stadt. Das haben sich jetzt acht Künstlerinnen zu Nutzen gemacht und erweitern ab sofort das Innenstadtangebot.

In der früheren Christlichen Bücherstube an der Münsterstraße wird jetzt viel verschiedene Kunst angeboten. Aber, und das dürfte so manchen Kunstfreund freuen: „bezahlbare Kunst“, so Isabella Mata, einer der Künstlerinnen. „In klassischen Galerien fangen die Preise oft erst bei 1.000 Euro an.“

Insgesamt gibt es fünf Malerinnen, eine Schmuckdesignerin, eine Stoffdesignerin und eine Kalligrafin. Aber zurück zum Anfang. Seit mehreren Jahrzehnten kennen sich einige der Künstlerinnen bereits und haben auch schon ein Atelier in Nordkirchen „Künstlerbund(t)“. Seitdem kommen und gehen immer wieder Frauen.

Vielseitige Kunst und Geschenkartikel

Jetzt möchten sie ihre Kunst auch in Lünen anbieten. Kunstinteressierte können in der neuen Galerie an der Persiluhr in der Lüner Innenstadt erwerben. Zu kaufen gibt es unter anderem handgemalte Acrylbilder in unterschiedlichen Stilen, wie Meeres- und Landschaftsbilder, Portraits, Pop-Art, florale Gemälde und Abstraktes. Außerdem bieten die acht Frauen Schmuck, Stoffe, Kalligrafie und selbst gestaltete und handgemacht Geschenkartikel.

Ab Dienstag, 5. Oktober, bieten acht Künstlerinnen ihre Werke im neuen Ladenlokal an. Im Bild zu sehen sind einige Künstlerinnen zusammen mit der Vertreterin des Referats Stadtentwicklung und den Eigentümern der Räume.

Ab Dienstag, 5. Oktober, bieten acht Künstlerinnen ihre Werke im neuen Ladenlokal an. Im Bild zu sehen sind einige Künstlerinnen zusammen mit der Vertreterin des Referats Stadtentwicklung und den Eigentümern der Räume. © Laura Schulz-Gahmen

„Ganz fertig sind wir noch nicht“, sagt Isabelle Mata am Montagvormittag (4.10.) gegenüber unserer Redaktion. Los geht es aber am Dienstag, 5. Oktober. Die Galerie wird von dienstags bis samstags geöffnet haben.

Lünen soll ein Künstlerviertel bekommen

Die Künstlerinnen freuen sich über das Förderangebot der Stadt Lünen. Die Stadt übernimmt nämlich den Großteil der Kosten für die Anmietung der Räume. „Wir sind sehr dankbar für das Angebot“, sagt Isabelle Mata.

Astrid Linn, Leiterin des Referates Stadtentwicklung der Stadt Lünen, betont im Gespräch, dass man versucht, im nördlichen Teil der Innenstadt eine Kunst-Quartier zu schaffen. Deshalb ist „Künstlerbund(t) eine gute Verstärkung“, so Linn.

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Die Keimzelle für das angedachte Künstlerviertel sei das Kunst-Café gewesen. Und laut Astrid Linn wünschen sich die Bürger einen Kulturraum. Auf der südlichen Seite der Lippe habe sich überwiegend der Einzelhandel angesiedelt. Aber mit dem Förderprogramm zur Leerstandsvermeidung in der Lüner City wolle man eben diese auch weiterhin lebendig gestalten.

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Angebot soll Stadt weiterbringen

Darüber freuen sich laut Astrid Linn nicht nur die Lüner Bürgerinnen und Bürger, sondern auch die Eigentümer der leerstehenden Ladenlokale. Denn statt durch Leerstand nichts zu verdienen, gibt es jetzt immerhin Geld.

Die Eigentümer des Ladenlokals, in dem früher die Christliche Bücherstube war, freuen sich über die neue Nutzung der Räume.

Die Eigentümer des Ladenlokals, in dem früher die Christliche Bücherstube war, freuen sich über die neue Nutzung der Räume. © Laura Schulz-Gahmen

Durch das Sofortprogramm zur Stärkung der Innenstädte und Zentren vermieten Eigentümer ihre Räume 30 Prozent günstiger. Die Stadt mietet die Flächen dann an und vermietet sie wiederum unter. Die Differenz ist mit 90 Prozent vom Land gefördert.

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Carola Deinhart-Auferoth und ihr Mann Ludger Deinhart gehört das Ladenlokal, das früher die Christliche Bücherstube beherbergte. Nach dem Leerstand seit Corona freuen sich die beiden über den Neueinzug der Künstlerinnen. Das Ehepaar ist selbst künstlerisch interessiert. „Das Konzept ist gut und das Angebot an Kunst wird so vielfältiger“, sagt Ludger Deinhart. Die zwei waren auf der Suche nach einem Nachmieter, „aber es soll ja auch ein Angebot sein, dass die Stadt weiterbringt“, so Deinhart.

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