
© Sylvia vom Hofe
Lüner Innenstadt: Neues Leben zieht in frühere Christliche Bücherstube
Ab 1. Oktober
Seit Ende 2019 sind die Räume der früheren Christlichen Bücherstube an der Persiluhr leer. Jetzt zieht wieder neues Leben ein. Und dabei spielt auch Nordkirchen eine Rolle.
Es hat lange gedauert, doch jetzt werden die Räumlichkeiten, in denen die Christliche Bücherstube 35 Jahre lang bis Ende 2019 ihr Domizil hatte, endlich wieder genutzt.
Die letzten Arbeiten laufen noch, aber am 1. Oktober eröffnet das Atelier „Künstler-Bunt“ seine Lüner Zweigstelle. Seit einiger Zeit sind die Künstlerinnen aus NRW, die sich zusammen geschlossen haben, um gemeinsam auszustellen, schon in Nordkirchen heimisch. Dort nennen sie ihre Galerie „Künstlerbund(t)“.
Jetzt freuen sie sich auf die Eröffnung der Dependance in Lünen. Leider ohne Feierstunde, das lässt Corona nicht zu. „Der Raum hat nur 70 Quadratmeter, da dürften nur wenige Leute rein,“ sagt Malerin Isabella Mata. Die Selmerin, die in Lünen ihr Atelier hat, ist eine von fünf Malerinnen in der Gruppe, die alle mit Acrylfarben arbeiten. Dazu kommen eine Stoffdesignerin, eine Schmuckdesignerin und eine Kalligraphie-Künstlerin.
Die Gruppe, die es seit mehr als 20 Jahren gibt, verändert sich immer mal wieder, weil einige aussteigen und andere neu dazu kommen. So gehörte auch der vor einigen Jahren verstorbene Lüner Maler Helmut Poklekowski zu der Gruppe. Gemeinsam stellen die Künstler seit vielen Jahren regelmäßig im Schloss Nordkirchen eine Auswahl ihrer Arbeiten aus.

Im Schloss Nordkirchen stellen die Künstlerinnen des Künsterlbund(t)s regelmäßig aus. © Künstlerbund(t)
„Wir freuen uns sehr, dass die Stadt Lünen uns das Angebot gemacht hat, eine Galerie-Zweigstelle im Rahmen des Projekts Erlebnis.Raum zu eröffnen“, so Isabella Mata. Die Gruppe sei für diese Möglichkeit sehr dankbar. Dass demnächst die Künstlerinnen zwei Galerien bestücken, hat Vorteile für sie selbst, aber auch für die Kunstinteressenten in Lünen und Nordkirchen.
Austausch zwischen den Galerien
Einerseits erreichen die Künstlerinnen so noch mehr Interessenten, andererseits wird diesen auch immer Abwechslung bei den gezeigten Kunstwerken geboten. Denn ein Austausch zwischen den Galerien ist fest im Konzept verankert.
Bei den Öffnungszeiten in Lünen wolle man sehen, wie die Resonanz ist. Klar ist aber, dass die neue Galerie „Künstler-Bunt“ immer dienstags bis samstags geöffnet haben wird. Die Bilder kommen an die Wand, für Schmuck, Stoffe und Kalligraphie werden Regale und Tische in der Galerie aufgestellt. Isabella Mata: „Jede Künstlerin ist selbst dafür verantwortlich, wie sie ihre Arbeiten präsentiert.“ Natürlich wird auch immer eine Vertreterin der Gruppe in der Galerie an der Persiluhr sein und als Ansprechpartnerin zur Verfügung stehen.
Die Künstlerinnen kommen aus der Region um Lünen und Nordkirchen, aber auch aus Recklinghausen und aus der Nähe der holländischen Grenze sind Gruppen-Mitglieder mit dabei. „Wir wollen das Leben in der Innenstadt mit unseren Arbeiten bereichern“ haben sich Isabella Mata und ihre Künstler-Kolleginnen vorgenommen. Das helle Ladenlokal, das barrierefrei zugänglich ist, gehört zum Hotel zur Persiluhr. Auch dort freut man sich, dass nun wieder Leben in den Raum einkehren wird.
Stadtlabore in Brambauer und der Innenstadt
Das Projekt Erlebnis.Raum bietet unter anderem die Möglichkeit, günstiger Leerstände in der Innenstadt und in Brambauer anzumieten. Gefördert wird das Ganze vom Land NRW und der Stadt Lünen. Am 18. September wird es in Brambauer und am 25. September in der Innenstadt ab 12.30 Uhr sogenannte Stadtlabore geben. „Alle, die unsere Stadt generationenübergreifend mitgestalten wollen, sind daher herzlich eingeladen“, so der Technische Beigeordnete Arnold Reeker.
Treffpunkt für das Stadtlabor in Brambauer ist ein leerstehendes Ladenlokal in der Waltroper Straße 58. Wer am Stadtlabor in der Innenstadt teilnehmen möchte, sollte sich zu Beginn am Rathaus einfinden. Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden am Tag der Veranstaltung in unterschiedliche Gruppen eingeteilt, in denen jeweils andere Schwerpunkte gesetzt werden.
Beate Rottgardt, 1963 in Frankfurt am Main geboren, ist seit 1972 Lünerin. Nach dem Volontariat wurde sie 1987 Redakteurin in Lünen. Schule, Senioren, Kultur sind die Themen, die ihr am Herzen liegen. Genauso wie Begegnungen mit Menschen.
