Neubau der Realschule Altlünen wächst Eingangshalle ist Herzstück der drei Gebäudeflügel

Neue Realschule Altlünen wächst: Eingangshalle ist das Herzstück
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Täglich können die 642 Schülerinnen und Schüler der Realschule Altlünen verfolgen, wie der Neubau nebenan Formen annimmt. Seit der Grundsteinlegung im Oktober vergangenen Jahres hat sich viel getan: Es ist Endspurt am Rohbau. Das 21,5 Millionen Euro teure Bauwerk in Nordlünen bekommt Ende des Monats die ersten Fenster. Zeitgleich laufen Dichtungsarbeiten am Dach und die Vorbereitungen für die Ziegelfassade.

Es geht voran auf der Baustelle. Bis auf ein paar Schlechtwettertage sei der Winter bisher kein großes Problem gewesen, heißt es aus der Pressestelle der Stadt Lünen. Und auch von den momentan üblichen Lieferengpässen und Verzögerungen sei der Bau verschont geblieben. „Unsere Hoffnung ist, dass es auch in den Ausbaugewerken so bleiben wird“, erklärt Stadtsprecher Daniel Claeßen.

Besondere Eingangshalle

Dabei kommt dem von den SSP AG Architekten Bochum konzipierten Lernort zugute, dass mittlerweile beinahe alle Gewerke vergeben seien und ein solider Planungsverlauf bestehe. So „kann bei Bedarf reagiert werden, ohne dass es zu größeren zeitlichen Verzögerungen kommt“, erläutert Claeßen.

Dass im Spätsommer 2024 die Schülerinnen und Schüler in den Neubau ziehen können, gilt als realistisches Datum. Für die Schulgemeinde wird das ein Quantensprung sein. Denn das jetzige Schulgebäude entspricht weder baulich noch konzeptionell den modernen Anforderungen. Mit dem Umzug eröffnet sich für die Schulgemeinde eine neue Welt.

Herz des Gebäudes ist eine von drei Seiten belichtete, zweigeschossige Eingangshalle mit einer Art Galerie. Sie dient als Pausenhalle, bietet aber auch Raum für Veranstaltungen und Bereiche zum Selbstlernen. Die Halle kann von drei Gebäudeteilen aus erreicht werden. Dort finden sich Verwaltung und Klassenräume. Durch die Stahlbeton-Skelettbauweise können moderne Konzepte wie Lernhäuser auch räumlich umgesetzt werden. Die „Flur-Klassen“-Architektur ist aufgelöst.

Schulgemeinde konnte mitplanen

So wird der Neubau einmal aussehen.
So wird der Neubau einmal aussehen. © SSP AG Architekten Bochum

In Workshops konnte die Schulgemeinde über die Konzeption mitentscheiden. Der Realschulneubau ist von der Scharoun-Gesellschaft mit dem Preis „Gute Schulbauten“ ausgezeichnet worden - in Erinnerung an den Architekten Hans Scharoun. Der sah in einem Schulbau einen pädagogisch wertvollen Ort, der das Lernen fördern soll. Verwirklicht hat Scharoun seine Ideen mit der denkmalgeschützten Geschwister-Scholl-Gesamtschule an der Holtgrevenstraße in Lünen. Das vielfach ausgezeichnete Bauwerk gilt als Vorzeige-Projekt.

Die SSP AG Architekten Bochum sind in Lünen übrigens keine Unbekannten. Sie haben die Lichthalle des Lüntec und das Colani-Ufo saniert sowie den schwarzen Kubus-Bau im Technologiezentrum gebaut.

Der Neubau in Nordlünen ist als vierzügige Realschule geplant mit einer Klassenstärke zwischen 25 und 29 Schülerinnen und Schülern. So haben dort zwischen 650 und 700 Schüler Platz.

Altbau-Abbruch nach Umzug

Es ist Endspurt am Rohbau. Der Einzug ist für Sommer 2024 geplant.
Es ist Endspurt am Rohbau. Der Einzug ist für Sommer 2024 geplant. © Goldstein

Zurzeit werden die Arbeiten für die Außenanlagen sowie die Ausstattung für Labor und Küche ausgeschrieben. Zwischenzeitlich waren die Gesamtkosten um 7,5 Millionen Euro gestiegen. Ob der jetzige Finanzrahmen gehalten werden kann, ist nicht sicher. „Äußere Einflüsse, wie in den vergangenen Jahren durch Corona, Materialengpässe und Ukrainekrieg, bleiben weiterhin unvorhersehbar“, sagt Daniel Claeßen.

Wenn das neue Schulgebäude bezogen wird, beginnen die Abbrucharbeiten für den Altbau. Durch diese Vorgehensweise konnte auf eine aufwendige und teure Interimsschule verzichtet werden.

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