Bis zum Gießen der Bodenplatte sei die Welt noch in Ordnung gewesen. Zu dem Zeitpunkt habe die Zentrale Gebäudebewirtschaftung Lünen (ZGL) geglaubt, mit den vor zwei Jahren berechneten Finanzmitteln bis 2023 auszukommen. Doch die dann einsetzende Kostenexplosion führt dazu, dass die Stadt nachschießen muss.
Um 7,5 Millionen Euro wird der Neubau teurer, der ursprünglich mit 21,5 Millionen Euro veranschlagt worden war. Dass das Geld jetzt dringend benötigt werde, begründete Susanne Limena, Technische Leiterin von ZGL, mit Ausschreibungen. Die seien weiter als gedacht und zu 85 Prozent schon vergeben. Um weiterbauen zu können, brauche ZGL mehr Geld.
Schadstoffe bei Abbruch
Schon der Abbruch der schadstoffhaltigen Turnhalle schlug ins Kontor. Mehrkosten von einer Million Euro standen an. Die Preise für Bauwerk und Baukonstruktion kletterten um zwei Millionen Euro, die der technischen Gebäudeausstattung um eine weitere Million Euro. Hinzu kommen 600.000 Euro für Baunebenkosten.
Noch nicht vergeben sind der Abbruch der alten Realschule und das Herrichten des Schulhofs. Die Kosten dafür sind um zusätzliche zwei Millionen Euro angestiegen, weitere Ausschreibungen werden mit Mehrkosten von 850.000 Euro aufgeführt.
Ende vergangenen Jahres haben die Bauarbeiten mit dem Abriss der Turnhalle begonnen. Der Neubau soll das alte Schulgebäude ersetzen. Das ist weder barrierefrei, noch entspricht es den allgemeinen Anforderungen. Deshalb bekommt die Realschule Altlünen ein neues Gebäude, das aus drei klar strukturierten Flügeln besteht. Diese gruppieren sich um eine zentrale Mitte. Die hat Forumscharakter und bietet Aufenthalts- und Selbstlernbereiche.

Umzug Mitte 2024 geplant
In einem europaweiten Verfahren hat sich das Bochumer Planungsbüro SSP AG durchgesetzt. Es ist unter anderem auf Schulbauten spezialisiert und mehrfach ausgezeichnet worden. Die Scharoun-Gesellschaft würdigte den Entwurf der Realschule Altlünen als guten Schulbau im Geiste des berühmten Architekten Hans Scharoun. In Workshops konnten die Schulgemeinde und Interessierte an der Schulbauberatung mitwirken.
Für Sommer 2024 ist der Umzug in das neue Gebäude geplant. Dann wird die alte Schule abgerissen, damit die neue Zweifeldhalle gebaut werden kann.
Anmerkung der Reaktion: In einer ersten Version war vom Umzug 2023 die Rede. Wir haben das geändert.
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