
© Stolzenhoff
Natur contra Arbeitsplätze: Stolzenhoff ist ein Glücksfall für Lünen
Meinung
Stolzenhoff, der Name ist bundesweit ein Begriff. Dass sich das Unternehmen zu seinen Wurzeln bekennt und in Lünen neu baut, ist für die Stadt ein Glücksfall. Es hätte anders kommen können.
Werne, Castrop-Rauxel oder Dortmund wären Alternativen gewesen. Nachbarstädte, die gerne einem der größeren Arbeitgeber Lünens ein passendes Grundstück angeboten hätten. Doch die Familie Stolzenhoff hat sich für Lünen entschieden und es zwischenzeitlich fast bereut. Denn von Naturschützern gab es Gegenwind.
Anlass dafür war die Rodung vieler Bäume für den Neubau in der Wethmarheide. Die Stadt hatte das Gebiet zwar schon 1986 als Gewerbegebiet ausgewiesen, doch erst die Säge löste Protest und sogar Anfeindungen aus. Der Unternehmer Stolzenhoff wurde zur Zielscheibe und war enttäuscht. Den Ärger hätte er sich woanders ersparen können. Inzwischen haben sich die Wogen geglättet. Stolzenhoff pflanzte über 1000 neue Bäume an der Brechtener Straße.
Zugegeben, die Diskussion Arbeitsplätze contra Natur ist eine schwierige, gerade im Klimawandel. Grün ist wichtig, Unternehmen in der Stadt zu behalten, auch. Vor allem solche, die sich Lünen verbunden fühlen. Im größten Stadtteil Brambauer hat vor über 70 Jahren die Firmengeschichte mit einer Metzgerei begonnen, aus der ein bedeutendes Catering-Unternehmen geworden ist. Die dritte Generation ist am Start. Heimat ist für sie eine Herzenssache.
Solche Arbeitgeber sind Gold wert. Weil sie vor Ort investieren und Zukunft gestalten. In der Abwägung sehe ich Stolzenhoff als Glücksfall für Lünen.
Lünen ist eine Stadt mit unterschiedlichen Facetten. Nah dran zu sein an den lokalen Themen, ist eine spannende Aufgabe. Obwohl ich schon lange in Lünen arbeite, gibt es immer noch viel zu entdecken.
